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BlackwhiteCastle

Hallo Gemeinde,

ich möchte meiner Neuerwerbung (77er XJ 5.3 C) ein Fluid-Film Bad gönnen. hinten habe ich Stopfen in den Schwellerenden gefunden und im Motorraum oben seitlich welche in diesen Längsträgerhohlraum. Die Schottwände hinter den Vorderrädern werde ich ausbauen und natürlich Kofferraum-, Tür- und hintere Seitenverkleidungen (gibt es dabei irgendwelche Tricks ohne deren Kenntnis man Clipse abbricht, versteckte Schrauben und dergleichen?) Hebebühne habe ich, da werd ich dann mal unten suchen was sich an Öffnungen findet. Oder haben die Längsträger vom Innenraum aus Konservierungsöffnungen?

Kommt man irgendwie auf die Innenseite der Scheibenrahmenansätze? befinden sich unter der Einstiegsleiste noch weitere Stopfen mit Zugang zum Schweller? Ist es sinnvoll die Fußraumverkleidung auszubauen? Hab ich sonst noch was vergessen?

mit versiegelnden Grüßen und danke schon mal
Michael

Brettpritt

Türpappen und hintere Pappen(gehts bis hinten runter in die Radhausspitze) haben Metallclipse...die brechen nicht, außer wenn schon halb weggegammelt.
Hast du in Höhe Türschlossfallen Stopfen in den senkrechten Holmen ?

Teppich rechts und links hinten unter der Sitzbank vom Kardantunnel bis zur Aussenwand weg, darunter ist eine Öffnung(für die innensitzenden Relais) da auch FF rein.....

Schweller kannst du versuchen, durch die Schraublöcher der Trittleistenbefestigungen FF einzublasen.....

Quertraversen/Konsolenblech von Vordersitzen ordentlich einjauchen....

Brettpritt

Fred Colle hat einen Dinolplan......(Letzter Beitrag)..

http://www.jaguar-forum.de/forum/viewtopic.php?t=25212&sid=74e9ecbb3ca9c2dc279d123dce832273

BlackwhiteCastle

ei super, danke! sogar mit Bild

in der B-Säule habe ich unten im Ansatz Konservierungslöcher.... und "Querträger unter den Sitzen" klingt nach Sitze ausbauen? Gehe ich recht in der Annahme, dass da die 4 Muttern unter den Schienenecken runter müssen?

und wenn es sonst keine Löcher für die Schwellerversorgung gibt, dann werd ich da unter der Abdeckung diskret welche einstechen

wird schon flutschen der Film
Michael

Brettpritt

nee, Sitze können drinbleiben, nur Teppich vorne anlupfen..Konsolen haben keine Verbindung zum Bodenblech...deshalb FF drunterlaufen lassen

rheinstern

Hallo Brettpitt,

ist der Konservierungsplan eine "freie" pdf? Ich habe Fred Colle eine Mail geschrieben, aber leider keine Antwort erhalten.
Würde den Daimler demnächst mal gerne mit Sanders fluten, damit ich da der ausführenden Werkstatt nicht hilf- und ratlos ausgeliefert bin wäre so ein Konservierungsplan sehr hilfreich.

Gruß aus Düsseldorf
Norbert

BlackwhiteCastle

Sanders gewinnt zwar reihenweise Tests, ist aber im wirklichen Leben nur für Flächen mit Spritz-Wasserkontakt geeignet. Für echte Hohlräume und Zonen mit Schweißfalzen ist Fluid-Film Liquid A klar überlegen, es ist dünn wie Wasser und durchdringt die Falze, während Sanders diese Falze verstopft, Kondenswasser nicht mehr ablaufen kann und dann weiter oben Schäden anrichtet.

Ich spreche hier aus 30 Jahren Oldtimer-Erfahrung und habe schon vor Jahren mal einen Vergleichstest der beiden Mittelchen gemacht, das Bild zeigt, dass selbst bei Hitzeeinwirkung das Sanders fest wie Kerzenwachs bleibt, während sich Fluid-Film überall verteilt, es läuft sogar bergauf.

Kerzenwachsläufer = Sanders heiß in den rechten nach oben laufenden Falz eingebracht, Radkasten auf 40 Grad erhitzt, was einer realstischen Temperatur in den unteren Hohlräumen entspricht... der Glanz um die obere Schraube ist Fluid Film, das ich zum Vergleich von oben in den linken Falz gepinselt hatte

BlackwhiteCastle

im weiteren "Verlauf" ist Sanders unverändert und Fluid-Film durch die Kappillarwirkung in den Falz gesaugt

BlackwhiteCastle

und hier nochmal ein Falz, der innen vom Hohlraum aus durchsickert wurde und an dem das gute Fluid dann außen wieder hochgelaufen ist... ich handle nicht damit, ich bekomme keine Tantiemen oder Prozente, ich bin einfach nur zutiefst von Fluid Film überzeugt!

Ribolla

Das kann ich bestätigen:

Bei meinem Alfa Bertone kamen hinten am Schweller plötzlich Bläschen durch, an Stellen, wo weder Salz noch Steine hingelangen.

Der Spengler meines Vertrauens hat die Schweller aufgeschnitten: 5cm hoch Sanders-Fett, darüber stand 5 cm hoch Wasser (rote Brühe). Konnte nicht nach unten ablaufen und hat sich den Weg seitlich durch's Blech gefressen.

Alles saniert, und seit 10 Jahren ist Fluid Film drin. Wichtig: Regelmässig die Abflusslöcher freimachen.

Brettpritt

Fred Colle wird sich schon melden. Bei mir hat er sich auch erst nach ca. 2Wochen gemeldet........bist evtl. im Spamordner gelandet....sonst ruf ihn an...muss ja nicht immer alles mit email und whatsapp gehen...man kann ja auch reden!

...und wie oben schon mehrfach angesprochen, kein Sanders, nimm FluidFilm. Da eitert die Karre nicht im Sommer aus jedem Loch, du hast die Auffahrt nicht fleckig und musst auch nicht jeden Samstag mit Kabelbindern die Löcher freipuhlen...

rheinstern

Na ich warte mal erst mal ab. So eilig ist es ja nicht. Er wird sich schon melden, sonst rufe ich tatsächlich mal an.

Das Thema Sanders oder FF ist ja wohl eher so ein kleiner Glaubenskrieg. Wird ja in allen Foren intensiv diskutiert.
Ich habe unseren 107er Mercedes vor vielen Jahren mit Sanders machen lassen. Da ist echt viel Material drin, war selber dabei. Tropfen tut da nix, auch nicht im Hochsommer. Aber wenn das Zeug bis über 40° fest bleibt ja auch kein Wunder :-)

Aktuell würde ich wohl die Kombi wählen wollen, erst das dünne FF und auf die Flächen dann das Sanders Pommesfett, zumindest überall dort wo es Abläufe nicht verstopft.

Katze1977

Es sehr interessant die unterschiedlichen Erfahrungen/Meinungen hierzu zu lesen.

Ich bin/war von den Testergebnissen des Mike-Sanders-Fett bisher überzeugt, obwohl ich es noch nicht verwendet habe.

Die Türffalze unseres XJ habe ich im letzten Jahr mehrmals mit dünnen Korrosionsschutzöl (Spraydose), dann mehrfach mit Motorenöl (Pinsel), dann mit Wachs (Spraydose/Pinsel) behandelt und die Abläuflöcher anschließend frei gemacht. Das Ergebnisse werde ich bei den geplanten regelmäßigen Kontrollen sehen.
Für die Schweller wollte ich eigentlich Mike Sanders Fett nehmen (lt. EG-Sicherheitsdatenblatt ist der Erstarrungbereich : (DIN-ISO 2207) : 45 – 65° C) aber das wird auf Grund der hier beschriebenen Erfahrungen noch einmal überdacht.

Danke und Gruß Günter

chris.p

Liebe Freunde,

dieser Thread ist wieder mal ein Beispiel dafür, wie toll dieses Forum ist - stehe bei meinem XJ12 auch gerade vor der Frage, welches System zur Hohlraumversiegelung ich nehmen sollte.

Hat jemand von Euch Erfahrungen mit Fertan? Hier bin ich aus langjähriger Praxis zumindestens vom Rostumwandler restlos überzeugt. Aber ist die Hohlraumversiegelung auch brauchbar?

Danke für Euren Input,

Chris

Katze1977

Hallo Chris,

nun, wie fast überall, sind auch hier die Zusammenhänge sehr komplex, die gemachten Erfahrungen von vielen Randbedingungen abhängig und damit auch oft unterschiedlich.

Ich versuche trotzdem einige, sicher auch schon bekannte, Grundlagen/Kenntnisse/Erfahrungen hier mal kurz zusammenzufassen:

- Rostumwandler sind meist verdünnte Phosphorsäuren und wandeln den Rost (Eisenoxid) in eine „stabile“, nicht poröse Eisenphosphatschicht um. An Stellen wo kein Rost auf der Oberfläche ist, bleibt deshalb auch das „blanke“ Metall erhalten und erhält keine "stabile Schutzschicht“.

- Das Problem ist, das dieses eine chemische Gleichgewichtsrektion ist. D.h. es muß genau so viel Säure zugeführt werden wie Rost vorhanden ist, ansonsten bleibt entweder Rost oder Säure auf den Flächen zurück. Da die erforderliche Säuremenge, um genau den ganzen Rost umzuwandeln, keiner kennt, wird deshalb i.d.R. mit Säureüberschuss gearbeitet und die behandelten Flächen anschließend mit Wasser abgewaschen (neutralisiert). Das funktioniert erfahrungsgemäß an Flächen ohne Spalte gut.

- Bei Falzen, punktgeschweißten oder gehefteten Blechen ist die Anwendung von Rostumwandlern m. E. wegen der hier vorhandenen Kapillarkraft problematisch, denn die verhindern das Herausspülen der überschüssigen Säure aus den Spalten. Man kann davon ausgehen, dass bei einem Verhältnis von Spaltbreite zu Spalttiefe ab 1 : 5 ein Herausspülen der Säure möglich ist. Wird das Verhältnis kleiner, dann geht es nicht/kaum? mehr. Genau lässt sich das allerdings nicht sagen, da die Kapillarkraft noch von anderen Einflußgrößen abhängt und man den Spalt ja auch nicht untersuchen kann.
Deshalb verwende ich an diesen Stellen keine Phosphorsäure, die dort weitere Korrosion verursachen kann.

Gruß Günter

BlackwhiteCastle

ich nochmal...

die Katze sieht aus wie ein gerupftes Huhn und ich kann schon mal sagen, dass es beim Coupé sinnvoll ist, die inneren C-Säulenverkleidungen (also Dachseite incl. Griff und Lampe) abzubauen (Schrauben an Griff und Lampe, ansonsten mit Clipsen gesteckt, rechtwinklig abziehen). In der C-Säule bekommt man so Zugang zu den Innereien und einem Teil des Scheibenrahmens, wenn auch nicht ganz bis in das Doppelblech, ich bin jedoch zuversichtlich, dass reichlich eingefülltes Flutschi durchsickern wird. Auch vorn im Fußraum ist es sinnvoll die Seitenverkleidungen abzubauen und durch geschlagene Löcher den vorderen Fußraumquerträger oberhalb der Wagenheberaufnahme zu fluten.

Insgesamt bin ich ein wenig erschrocken wie wenig Zugänge in die verschiedenen Hohlräume vorhanden sind... ist das Auto eigentlich überhaupt tauchgrundiert? So wie das aufgebaut ist, vermute ich mal, da ist ab Werk nicht mal Farbe in den Hohlräumen?

Gibt es die original Außenschweller für das Coupé eigentlich noch? die würde ich langfristig vielleicht doch mal etwa schöner einschweißen wollen, denn von den Ablauflöchern nach unten ist nicht mehr viel übrig.

mit zerlegten Grüßen
Michael

Brettpritt

Aussenschweller Coupe....würde ich mal die Seite von FiBoy ansehen...der hat sich die Schweller mit einem Rohr verstärkt und neu selbst aufgebaut...durch das Rohr hat er direkt die Spritleitung verlegt....

http://jaguar.fiboy.com

BlackwhiteCastle

das ääähh... nein, ich mags original mit diesen sanft geschwungenen Wasserabläufen. Rohrschweller mit aufgesetzten Außenblechen sind noch zwei rostende Hohlräume mehr, kenne den Spaß vom Jensen.

Hat ja Zeit mit den Schwellern, bisher ist das nur ein Schönheitsfehler und frisch konserviert hält das nochmal 10 Jahre. Ich muss glaube ich auch ganz schön lange recherchieren, bis ich irgendwo mal ein Muster für den originalen Sickenverlauf zum Seitenteil finde. Das Video hier zeigt wohl die größte Coupé Ansammlung seit der Produktion und irgendwie ist bei fast allen der Bereich hinter der Tür fragwwürdig.

https://www.youtube.com/watch?v=SrjOhlTKY90

Mit Versiegeln bin ich fertig, das meiste geht tatsächlich am besten von oben. Unten hatte ich Glück, dass irgendein p.o. in die vorderen und hinteren Längsträgern ausreichend große Löcher gebohrt hatte, ab Werk hat man keine Chance in die zentralen tragenden Hohlräume zu kommen. Beim Versiegeln der rechten C-Säule spritzte etwas Flutschi nach vorn von außen auf die Seitenscheibe... so richtig wasserdicht ist anders.

Auf jeden Fall ist es eine schöne Sache mit so einer Arbeit mal ein neugekauftes Auto kennen zu lernen, jetzt wird nochmal vor dem Einbau das Leder durchgefettet und die Kleinteile geputzt...

Mit konservativen Grüßen
Michael

rheinstern

Hallo Michael,

"Rohrschweller mit aufgesetzten Außenblechen sind noch zwei rostende Hohlräume mehr, kenne den Spaß vom Jensen" bdeutet wir sprechen vom Interceptor oder FF?
Was hast du denn für einen, wenn ich mal so neugierig fragen darf? Neben meinem XJ6 SII 4.2 steht noch der Interceptor MarkIII. Beide in dunkelblau, was aber Zufall war. Bin aber feige und habe die Edelstahlverkleidung der Schweller noch nie demontiert :-)

Gruß aus Düsseldorf
Norbert

BlackwhiteCastle

kurz mal ins offtopic... der Interceptor hat normal rostende Schweller, da liegt der Rohrrahmen innen, beim FF ist er außen mit oben und unten jeweils einem angesetzten Winkelprofil und dann innen irgendwie die Bodenwanne dran gebraten... der Hohlraum ist ab Werk unkonserviert und dient als Unterdrucktank, weshalb sich da auch noch jede Menge Kondenswasser drin sammelt...

es ist ein 69er, der mir mal zugelaufen ist, als die noch billig waren... Zustand 4- mit der Maurerkelle gespachtelt und mit der Sprühdose lackiert, aber fährt so sensationell, dass ich ihn nicht für eine jahrelange Restaurierung zerlegen mag (den 928 auf dem Bild habe ich nicht mehr)

rheinstern

... muss doch auch mal sein

Tolles Auto, schöne Zustandsbeschreibung:-).
FF sind so schön im Preis gestiegen, da lohnt sich bald die Restauration, wenn man denn danach verkaufen will. Aber meistens kann man sich ja nicht trennen. Schön das er läuft, FF werden ja eher selten gefahren weil entweder nicht fahrbereit oder zu wertvoll.
Der Unterdruckspeicher wäre ja nicht so dramatisch, wenn das für die Türverrieglung oder so was wäre. aber da die Bremsen dran hängen kann man zumindest sicher sein das Handlungsbedarf ist wenn er nicht mehr bremsen mag...

BlackwhiteCastle

den verkauf ich als letztes.... der war mein erster Engländer und ich hab dadurch diese verschrobene, irgendwie bemüht inspirierte Schöpferfreude der Engländer lieben gelernt. Die bauen einfach drauf los und mit etwas Glück funktionierts. Deutsche Autos sind mir irgendwann zu langweilig geworden. Wie sagte Clarkson so schön beim Test des Bentley Arnage T :"the doors on westmisnter abbey don´t fit very well, but nobody seems to car e.... if you want perfektion, buy a Mercedes or mary an accountant"

Dirk Albrecht

Na ja,wenn er sensationell fährt, wird der Gesamtszustand ja schon besser sein als 4-, auch wenn die Karosserie sich als eine Baugruppe in dem Zustand befindet. Technik 4- hieße ja nur bedingt, wenn überbaupt noch fahrbereit.