Tickergeräusche vom Zylinderkopf

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Jaguar Classic & New Car Forum -> XK120-150, D Type, E-Type, MK, 420(G), S-Type

#1: Tickergeräusche vom Zylinderkopf Autor: VikingerEschweiler BeitragVerfasst am: Mo 02 Okt, 2017 11:05
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Hallo

ich habe bei meinem 68er E Type 4.2 (S2 FHC) über Winter meinen Motor überholt und neu abgedichtet. Der Zylinderkopf wurde bei einer Fachwerkstatt überholt, Sitze und Führungen geprüft/instandgesetzt und Ventile getauscht. Der Kopf wurde fertig montiert, mit eingestellten Ventilen übernommen. Seitdem gibt der Motor ein mittellautes Tickergeräusch vom Ventiltrieb auf der Einlasseite von sich.

Bei Sichtprüfung ist kein ersichtliches Problem zu entdecken, die Tassenführungen sind fest und weisen keine Kontaktspuren auf. Die Ventilabstände liegen im Bereich 0,4-0,45 auf der Einlass und 0,6 Zoll auf Auslassseite, bis auf eines, welches zu knapp war.

Gibt es andere Fehlerquellen als zu üppiges Ventilspiel und lose Tassenführungen beim XK Motor?

Danke im Voraus für eure HIlfe.

#2:  Autor: kejaguarPaderborn BeitragVerfasst am: Mo 02 Okt, 2017 11:56
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Hallo,
irgendwie können die oben angegebenen Ventilspielangaben aber nicht stimmen!!
Wie groß ist das Spiel denn nun wirklich?

Schöne Grüße von

Klaus

#3:  Autor: nefematic BeitragVerfasst am: Mo 02 Okt, 2017 12:03
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im Bereich 0,4-0,45 auf der Einlass und 0,6 Zoll auf Auslassseite

Vikinger,

richtig ist 0,004" bzw. 0,006", spätere Köpfe bzw. andere Nockenwellen haben 0,012"-0,014". Technischen Rat kann ich leider keinen geben. Interessant wäre noch zu wissen ob sich ticken ändert bei kaltlauf/warmlauf.

Martin
(der demnächst Ventilspiel einstellen wird)

#4:  Autor: VikingerEschweiler BeitragVerfasst am: Mo 02 Okt, 2017 14:47
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Sorry, gemeint war natürlich 0,004", resp 0,006".

#5:  Autor: kejaguarPaderborn BeitragVerfasst am: Mo 02 Okt, 2017 16:48
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Hallo Vikinger,
wenn die Kompression ok ist, würde ich erst mal 500km fahren und dann das Ventilspiel noch mal prüfen.
Vielleicht haben die Ventile vorher zu stramm gestanden.

Gruß

Klaus

#6:  Autor: NichtschwimmerMannheim BeitragVerfasst am: Mo 02 Okt, 2017 18:19
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Hast du das Venitlspiel nachgemessen? Was sagt der Fachbetrieb, der den Motor überholt hat dazu? Das wäre die erste Adresse an die ich mich wenden würde.

Udo

#7:  Autor: VikingerEschweiler BeitragVerfasst am: Mo 02 Okt, 2017 18:31
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Das Ventilspiel war bis auf ein Einlassventil ok. Bei diesem einen (Zylinder 1) war allerdings kein Abstand vorhanden.

Es scheint als irre ich in der Annahme, dass ein zu knapper Abstand kein Geräsch verursacht. Wenn der Nocken quasi permanent Kontakt mit der Tasse hat, das Ventil vielleicht sogar permanent offen steht, so führt dies vermutlich auch zu Geräuschen.

#8:  Autor: NichtschwimmerMannheim BeitragVerfasst am: Mo 02 Okt, 2017 19:56
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Zu großes Ventilspiel führt zu Geräuschen, zu kleines nicht. Zu geringes Ventilspiel birgt die Gefahr der Überhitzung.

Udo

#9:  Autor: DombroweRitterhude/Bremen BeitragVerfasst am: Di 03 Okt, 2017 15:26
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Hallo,
klingt jetzt etwas komisch,aber überprüf mal,ob die Lagerblöcke alle mit dem richtigen Drehmoment
angezogen sind.
Gruß
Eulli

#10:  Autor: VikingerEschweiler BeitragVerfasst am: Do 05 Okt, 2017 13:37
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Habe nun alle Ventile fast perfekt eingestellt, leider immer noch Geräusche, eher sogar mehr. Dieses Auto treibt einen noch in den Wahnsinn.

Eigentlich kann es dann nur noch an den Tassenführungen liegen und dennoch machen sie einen bombenfesten Eindruck.

#11:  Autor: Franz_vmHöfen, Tirol BeitragVerfasst am: Do 05 Okt, 2017 14:34
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stellt sich die Frage ob es wirklich der Ventiltrieb ist. Kolbenbolzen hören sich ähnlich an. Besorge dir ein Stethoskop zum abhören. Meist verändert sich das Geräusch wenn man am spezziellen Zylinder die Zündung wegnimmt.

Franz

#12:  Autor: jphdittmarhannover BeitragVerfasst am: Do 05 Okt, 2017 14:39
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Kommt an beiden Nockenwellen Öl an?
Ist das Geräusch erst mit der Revision aufgetreten?
Sind alle NW Lagerböcke wieder an der richtigen stelle?
Mit freundlichen Grüßen jens

#13:  Autor: DombroweRitterhude/Bremen BeitragVerfasst am: Do 05 Okt, 2017 15:50
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Hallo,
hast Du inzwischen überprüft, das die Schrauben der Lagerblöcke angezogen sind?
Gruß Eulli

#14:  Autor: VikingerEschweiler BeitragVerfasst am: So 08 Okt, 2017 21:00
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Die Schmierung funktioniert einwandfrei und die Lagerböcke sind mit dem vorgegebenen Drehmoment angezogen. Ich habe zwischenzeitlich nun auch das Kit zur Befestigung der Tassenführungen montiert.

Das Geräusch ist leider immer noch da und kommt definitiv aus dem Zylinderkopf. Seitdem ich am ersten Zylinder mittels dünnerer Scheibe das korrekte Spiel eingestellt habe, variiert das Geräusch. Bei Leerlauf verschwindet es fast, tritt aber sporadisch kurz auf und verschwindet. Bei Gas/Drehzahl tritt es aber sofort und konstant auf.

Inzwischen vermute ich, dass die Motorenwerkstatt etwas verbockt hat und sich der Ventilsitz am ersten Zylinder löst. Ich traue mich daher auch nicht mehr, den Motor zu starten. Werde den Kopf jetzt wieder abbauen.

#15:  Autor: KickstarterLudwigsburg BeitragVerfasst am: So 08 Okt, 2017 21:50
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Ich habe gelegentlich auch so ein Klackern im Zylinderkopf und das seit Jahren. In irgend einem Forum hab ich mal die Ursache gefunden und mir seit dem keine Gedanken mehr gemacht.

#16:  Autor: jphdittmarhannover BeitragVerfasst am: Mo 09 Okt, 2017 7:37
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Mein revisionsbedürftiger Motor kleckert in kaltem Zustand auch erheblich. Aber wenn das Krachern nach einer Revision schlimmer geworden ist würde ich auch nachsehen.

Jens

#17:  Autor: fiska-etyp95643 Tirschenreuth BeitragVerfasst am: Mo 09 Okt, 2017 8:15
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Hallo Vikinger
Wenn du einen Namen hätest und damit unterschreibst,
könnte ich dich persönlich anreden und nicht nur mit Hallo.
Zur Sache: Vielfach werden um mit den Shims (Ventileinstellplatten) auszukommen die Ventile gekürzt,
da hat zur Folge, dass der Shim zuerst den Ventilfederteller drückt, die Keile lockern sich
und dann drückt der Shim erst das Ventil, auch das kann klackern.
Prüfung: Shim einlegen und auf den Rand des Shim drücken, Sim muß kippeln im Ventilfederteller.
Abhilfe durch Abschleifen des Shim am Rand, soweit, dass es auf dem Ventil aufliegt.
Grüße sendet Karl

#18:  Autor: VikingerEschweiler BeitragVerfasst am: Mi 11 Okt, 2017 19:16
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Hallo Karl,

dieses Problem hatte ich als letzte Möglichkeit auch in Betracht gezogen, war es letztlich aber auch nicht.

Der Kopf ist nun wieder runter, wobei optisch nichts neues zum Vorschein gekommen ist. Beim Drehen der Nockenwelle auf Einlassseite, stelle ich allerdings fest, dass die Welle extrem schwergängig ist. Sobald auf Zylinder 1 und 3 die Nocke die Tasse/das Ventil betätigt, wird sie extrem schwergängig. Ich deute dies als Hinweis darauf, dass die jeweiligen Einlassventile schwergängig sind und teilweise hängen.

Ich bringe den Kopf morgen zurück zur Motorenwerkstatt und werde auf Behebung des Problems auf Gewährleistung bestehen. Mal schauen, was dabei rumkommt.

Gruß

Örn


Zuletzt bearbeitet von Vikinger am Mi 11 Okt, 2017 20:17, insgesamt einmal bearbeitet

#19:  Autor: jphdittmarhannover BeitragVerfasst am: Mi 11 Okt, 2017 20:04
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Das ist sicher der richtige weg.

Mit freundlichen Grüßen jens

#20:  Autor: VikingerEschweiler BeitragVerfasst am: Do 19 Okt, 2017 9:41
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Des Rätsels Lösung scheint gefunden.

Offenbar hat die Motorwerkstatt, mangels Erfahrung mit dem XK Motor, die Ventile eingestellt, ohne die jeweils gegenüberliegende Nockenwelle auszubauen. Dies hat dazu geführt, daß mehrere Ventile verbogen, eines vernutlich schwergängig war.

Am Wochenende kommt der Kopf wieder drauf. Ich hoffe, daß nun alles läuft.

#21:  Autor: fiska-etyp95643 Tirschenreuth BeitragVerfasst am: Fr 20 Okt, 2017 12:51
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Hallo Vikinger
Es ist schon ein Kreuz mit den "Fachwerkstätten"
Vor 25 Jahren habe ich einen MB 190 SL Motor in einer Fachwerkstatt
überholen lassen. Danach hatte ich auch Tickergeräusche,
Ursache war, dass die Werkstatt den Kopf geplant hat auf 91 mm
Normalmaß ist 95 mm Verschleißmaß 93 mm, Ventilsitze nachgearbeitet,
dadurch hat die Nockenwelle zuerst auf die Einstellschraube geschlagen
und danach erst den Kipphebel betätigt.
Soviel zu Fachwerkstätten.
Grüße sendet Karl

#22:  Autor: VikingerEschweiler BeitragVerfasst am: Fr 20 Okt, 2017 13:02
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Was für ein Zufall ...

Ich bin diesmal zu einer anderen Werkstatt, weil meine bis dato genutzte Werkstatt zuletzt den Zylinderkopf meiner Pagode versemmelt hat (280SL). Nach einem Schaden an der Zylinderkopfdichtung sollte nur der Kopf planiert werden. Am Ende wurde alles neu gemacht, Sitze, Ventile ... Gesamtkosten weit über Tausend Euro.

Zuhause mit dem "auf Vordermann gebrachten" Teil angekommen, wollte ich den Kopf montieren. Nun musste ich feststellen, daß sich die Nocke kaum drehen ließ. Es sollte sich rausstellen, daß der Kopf wie eine Banane verzogen war (bei alten MB Sechszylindern nicht unüblich). Die Werkstatt hat die Unterseite einfach plan abgedreht, sodaß nun die Oberseite nicht mehr plan war und beide Enden unter Verschleißmaß waren. Die Nockenwellenhalter waren folglich nicht mehr in Linie und die Welle somit stramm unter Spannug. Tausend Euro und der Kopf futsch ...

Irgendwie verliere ich langsam mein Vertrauen in die heutigen Maschinisten.

#23:  Autor: fiska-etyp95643 Tirschenreuth BeitragVerfasst am: Fr 20 Okt, 2017 14:16
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Hallo Vikinger
Auch ich könnte Dir noch mehr Stories erzählen,
Aber was bringts,
Am liebsten versemmle ich selbst was, dann weis ich auch warum.
Verliere nicht den Mut und die Geduld
es bleibt trotzdem ein schönes Hobby
Grüße sendet Karl

#24:  Autor: Rainer-HHHamburg BeitragVerfasst am: Fr 20 Okt, 2017 15:46
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Moin zusammen,

unserem Konrad hier aus dem Forum erging es das ganze Jahr 2017 mit seinem 3.8er ZK genauso. Nun muss der Kopf zum 2ten oder 3ten mal runter. Mit dem Kürzen von 2 Ventilen wegen zu dicker Shims fing alles an, dann zu enge Ventilführungen mit Kolben-Ventil-Kontakt und nun klappert schon wieder im warmen Zustand was an den Ventilen. Jetzt liegt es wohl am klemmenden Ventilhals, da die neuen Ventile anders als die originalen aussehen, die am Hals verjüngt sind. Bin schon gespannt ob der S-Type in diesem Jahr noch perfekt läuft und woran es nun wieder lag. Das alles muss der Motorbauer doch sehen bzw. wissen. Ja, schlimm mit den Werkstätten. Bei uns im Norden sterben mit den Leuten auch die Fachwerkstätten aus. Ist aber sicher nicht regional bedingt. Ich wüsste derzeit keinen Motorbauer, wenn ich einen bräuchte.

Gruß
Rainer

#25:  Autor: jphdittmarhannover BeitragVerfasst am: Sa 21 Okt, 2017 7:24
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Nun ja mit ´meinem´motorenbauer hatte ich bisher nur sehr gute Erfahrungen, der besagte kopf mit der schwer drehenden nockenwelle ist ja auch nicht durch das planen zerstört worden sondern war vorher schon krumm. Beim Jaguar macht man das ja auch so das man erst die Ventile ausbaut und prüft ob die auf schlag geprüften Nockenwellen sich frei drehen lassen. Dann muss man noch nach rissen bzw anderen ausschlusskriterien suchen und schliesslich entscheiden wie gross der aufwand wirklich wird. Ich hatte das alles selbst gemacht und war letztlich bestimmt 8h beschäftigt bevor ich mich entschieden habe das der kopf noch taugt.wenn man das machen lässt kostet es auch eine Menge Zeit und die muss man bezahlen.
Wenn man so einen motor gewissenhaft aufbaut geht aus eigener Erfahrung viel zeit drauf und ich denke da liegt oft das Problem. Einen xk motor kann man nicht günstig und gut machen, allerdings natürlich immer teuer und schlecht.

Mit freundlichen Grüßen jens

#26: Tickergeräusche aus dem Bereich Zylinderkopf Autor: jag-s-typKölln-Reisiek BeitragVerfasst am: So 19 Nov, 2017 16:48
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Hallo Vikinger,
ich hatte das gleiche Problem, nach der "generalüberholung Motor u. Zylinderkopf.
Bei mir mußten 2 Ventile gekürzt werden, weil alle Sitze nachgefräst wurden, und bei 2 Ventilen die Länge angepasst werden
mussten. Beim Probelauf hatte ich nach "Abstellen der Startautomatic, bei ca. 35 Grad .....das "Tickergeräusch !
Der beste Tipp zur Abstellung kam von unserem Jaguar-Freund "fiska-etyp aus Tirschenreuth, dem ich hier meinen besondern
Dank aus sprechen will....Vielen Dank !
Ich habe auf seinen Rat die "Ventil-Einstell-Blättchen" konisch nach unten abgeschliefen.....auf eine Fläche von ca, 12 mm....
Auflage für den Ventilschaft......somit habe ich verhindert, dass das Blättchen keinen Kontakt zum Ventilteller bekommt.
Gestern war Probelauf........die Katze ( S-Typ, 3,8 S ) schnurrt wie Neu !
Liebe Grüße aus dem Norden
Konrad

#27:  Autor: fiska-etyp95643 Tirschenreuth BeitragVerfasst am: So 19 Nov, 2017 17:00
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Hallo Konrad
Es freut mich dass mein Rat dir geholfen hat.
Dafür Ist das Forum ja da, dass man von den Erfahrungen anderer lernt.
Dank hört man selten im Forum, warum eigentlich nicht?
Weiterhin viel Freude mit denem Auto wünscht dir Karl

#28:  Autor: AmiRemshalden BeitragVerfasst am: Do 23 Nov, 2017 15:56
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Hallo Zusammen

Mein 4,2 S1 tickert auch, aber nur in Intervallen. D.h. es ist für ca 10 sec. zu hören dann wieder nicht.
Ventilspiel etc. hab ich alles zigmal kontrolliert. Ich könnte mir vorstellen dass ein sich drehender nicht maßhaltiger Stössel
dafür verantwortlich ist. Hat jemand eine bessere Erklärung ?

Ami

#29:  Autor: Rainer-HHHamburg BeitragVerfasst am: Do 23 Nov, 2017 18:26
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na ja, es war bei unserem Konrad etwas anders. Denn als er mich in meiner Oldihalle besuchte erzählte ich ihm von diesem Thread und von Karl, der wohl das gleiche Problem hatte. Somit viel uns auf, dass das Problem bei Konrad sicher das gleiche ist. Ja, manchmal liegt es nur an dummen Kleinigkeiten. Eigentlich schade, dass das nicht dem Motorbauer auffiel...

Gruß
Rainer



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