Wo ist das EGR Ventil beim XJR montiert?

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Jaguar Classic & New Car Forum -> XJ8, X100, XKs, XKR bis 2005 und X308, X350

#1: Wo ist das EGR Ventil beim XJR montiert? Autor: 280zx-turboZürich - Schweiz BeitragVerfasst am: Do 12 Okt, 2017 20:49
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Wo ist das EGR Ventil beim V8 Motor des XJR (MY2001) montiert?

Hebe den Fehler P0400 und es besteht eine grosse Chance dass ein verdrecktes EGR die Ursache ist. Darum möchte ich es ausbauen und reinigen.

Danke - Daniel

#2:  Autor: xjr2014Wiesbaden BeitragVerfasst am: Do 12 Okt, 2017 22:52
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Hallo,

Wenn Du beifahrerseitig (Linkslenker) dem Abgaskrümmer Richtung KAT folgst, geht vor dem KAT ein kleines Rohr ab und führt zum Ventil unter die Drosselklappe.
Das Ventil selbst hat einen Konnektor und ist mit zwei kleinen, aber langen Schrauben (glaube 7er Nuss) am Ansaugwinkelstutzen angeschraubt. Dummerweise ist das Ventil auch an den Kühlkreislauf angeschlossen...der Zulauf kommt von der Drosselklappe, der Ablauf geht über einen 3-Wege-Verbinder in den Heizungsrücklauf (das ist eine der beiden Kühlflüssigkeitsleitungen unter dem Kompressor).
Da es da hinten an der Spritzwand verdammt eng ist und ich bei bereits ausgebauter Drosselklappe Probleme mit den Schrauben und Platz für eine kleine Ratsche hatte, befürchte ich, dass Du vorher die Kühlflüssigkeit ablassen musst. Nur so kannst Du das Ventil da hinten raus bekommen und reinigen...
Du solltest ohnehin vorsichtig mit mechanischem Stress auf die Abgasleitung vom Krümmer zum Ventil sein, da es an dem geriffelten Abschnitt gerne zu Haarrissen aufgrund Belastung kommt. Dann gibt das ganz komische und sehr irreführende, fast metallisch schlagende Geräusche beim Kaltstart!

Da die Kühlflüssigkeit ohnehin raus ist und Du zum Herausnehmen des Ventils ohnehin einen der Schläuche von der Drosselklappe lösen musst, wird es erstens wegen des Platzes zum Hantieren sicherlich sinnvoll sein, die Drosselklappe gleich mit abzunehmen. Außerdem hast Du dann die Möglichkeit von oben in den Ansaugwinkelstutzen zu schauen und dort an der Einmündung der Abgase des Ventils die Ablagerungen zu entfernen. Denn dort hat's bei mir die Placken gehabt - das Ventil war dagegen fast jungfräulich. Und was nützt es Dir, wenn Dein Ventil sauber ist und es aber an der Einmündung Verkokungen gibt ;-)

Ich kann gern auch ein paar Bilder einstellen - habe noch ein paar, nachdem ich den Kompressor schon zwei Mal unten hatte und beide Male dort alles abgebaut habe. Hier ein Link zu 'nem How-To zur groben Orientierung: http://www.jaguar-forum.de/forum/viewtopic.php?t=52240

By the way - die Überlegung von unten an das Ventil zu kommen brauchst Du nicht anzustellen...aufgrund Kat und Getriebe kommst Du von unten nur mit Armen so dünn wie Grashalme und mit mehr als 3 Gelenken ausgestattet an das Ventil, da es von unten gesehen genau oben auf der Getriebeglocke sitzt.

Viele Grüße und gutes Gelingen!

PS: Wenn Du schon dabei wärest, mach' gleich alle Dichtungen und Verbauchsteile auf dem Weg mit: EGR Ventil (drei Dichtungen), Dichtung DroKla an Ansaugwinkelstutzen, 2 kleine Kühlleitungen an EGR Ventil und DroKla

#3:  Autor: 280zx-turboZürich - Schweiz BeitragVerfasst am: Fr 13 Okt, 2017 8:35
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Hallo XJR2014
Danke für die Super Beschreibung. Werde Deine Ratschläge gerne befolgen.

Hattest Du auch diesen P0400 Fehler?

Daniel

#4:  Autor: xjr2014Wiesbaden BeitragVerfasst am: Fr 13 Okt, 2017 9:36
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Hallo Daniel,

Nein, den hatte ich nicht. Ich musste einmal einen Klopfsensor neu machen und beim zweiten Mal habe ich den Kompressor gegen einen der Nachfolge-Generation ausgetauscht.
Und dabei hat sich's für mich angeboten alles neu zu machen, was mir an Verbrauchsteilen in die Quere kam. Der Abbau ist ja schon etwas umfangreicher, daher hätte es mich sicher geärgert, wenn Monate später etwas verschlissen/undicht geworden wäre, was ich zuvor super einfach hätte ersetzen können.
Und dabei habe ich eben bemerkt, dass es innen am Einlass des Ventils in den Winkelstutzen pech schwarze, dicke Ablagerungen gab...die ich dann auch nur mit viel Bremsenreiniger, Messingbürste und vorsichtigem Kratzen mit 'nem Schraubenzieher restlos dort wegbekommen habe. Mein Motor hatte damals etwa 170.000 km drauf. Als ich dann etwa 20-30 tkm später alles ein zweites Mal unten hatte, sah es noch nahezu jungfräulich aus :-)

Wenn Du dort dann arbeitest, pass' höllisch drauf auf, dass Dir keine Abplatzer oder Placken nach vorne Richtung Kompressor entwischen. Die zermahlt es sonst zwischen den Rotoren und das ist sicher nicht gut für deren Teflon-Beschichtung!
Also wird's gut sein, den Auslass zum Kompressor mit einem Lappen gut zu verschließen, das Zeugs abzukratzen und alle losen Placken peinlichst genau abzusaugen/wegzuwischen!

Das Winkelstück abzubauen wäre jetzt ja dann die logische Lösung für das Problem, ABER mach' Dich darauf gefasst, dass das Hineinfummeln der Dichtung zum Kompressor und das Wiederinstallieren des Bypass-Ventils (welches auf dem Winkelstutzen sitzt) eine mörderische K***-Fummel-Arbeit ist. Außerdem sind die Arretierungsschrauben des Winkelstücks an die Halterung auf der Getriebeglocke auch alles andere als schön zu erreichen. Der Abbau dieses Bauteils klingt im Repair Manual nämlich total harmlos, kostet aber mindestens fünf Mal soviel Zeit, als Du es aus der Anleitung heraus erahnen könntest. UND dazu kommt noch, dass der Bremszylinder am Winkelstück Vakuum abzapft. Die Einrast-Halterung der Vakuumleitung am Winkelstück lässt sich jedoch nicht/kaum nicht-destruktiv entfernen. Wenn Du sie dran lässt, kann sie durch Bewegung und hin und her drehen ziemlich schnell undicht werden, so dass der Motor dann Falschluft zieht.
Und wenn Du dann ohnehin schon so weit wärest, kannst Du auch gleich noch en paar Stunden mehr investieren und den Kompressor raus nehmen, dessen Öl und ggf. die Kupplung neu machen, sowie die beiden Heizungschläuche darunter ersetzen...Du siehst - that's escalating quickly!

Meld' Dich gerne, wenn ich mit Bildern oder Tipps o.ä. unterstützen kann.

By the way: im Repair Manual musst Du Dir die einzelnen Abschnitte etwas zusammen suchen...da stehen dann auch die Anzugsdrehmomente drin. Bin für meine Reparaturen bisher mit zwei Drehmoment-Schlüsseln ganz gut zurecht gekommen. Ein "großer" mit dem Bereich von 80-300 Nm und ein "kleiner" mit Bereich von 8-90 Nm (so wie Du ihn für Deine jetzigen Vorhaben gut gebrauchen kannst).

Viele Grüße, Alexander



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