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Korrosionsschutz + Karosserieinstandsetzung  >>  Rostentfernung durch Elektrolyse 01
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Autor weitere Bemerkungen
clasen_collection
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Rotenburg



Verfasst am: Fr 25 Mai, 2007 8:02    Titel: Rostentfernung durch Elektrolyse 01  

Hi Gents,

aus der Reihe "Wir basteln uns einen Jaguar" gibt es heute das Kapitel: "Zu faul zum schleifen? Entfernen Sie doch Rost und alte Farbe durch Elektrolyse!" Leider ist die Welt nur in der Werbung vollkommen, und die Jaguarwelt macht da keine Ausnahme. So manches Metallteil wäre noch zu gebrauchen, gäbe es da nicht Rost und alte Farbreste, die besonders in schwer zugänglichen Ecken kaum zu entfernen sind. Doch Profiwerkstätten bekommen auch dieses Problem in den Griff, häufig mit Hilfe einer elektrochemischen Reaktion, der Elektrolyse. Keine Bange, die Chemie lassen wir ganz weg, dafür benutzen wir nur ein paar Dinge, die in jedem Haushalt vorhanden sind.

Der vorgeschlagene Arbeitsvorgang zur Entrostung einer Metallklammer dauert zusammengenommen etwa eine halbe Stunde und eignet sich damit als kleine Feierabendbastelei, ein Test für größere Aufgaben sozusagen. Die Bilder zeigen eine Metallklammer, wie sie (zumindest in späten Jaguar XJ der Serie III - vielleicht auch in anderen Modellen) im Fußraum nicht nur der Fahrerseite angebracht war. Sie diente zur Befestigung der Lärmdämmatte unter dem Teppich. Die hier gezeigte Klammer war vielleicht ursprünglich vermessingt, nach 21 Jahren Feuchtigkeit im Fußraum einer nunmehr schrottreifen S-III-Karosserie ist sie völlig verrostet und eigentlich unbrauchbar. Der Teil, der aus dem Bad herausschaut, wurde heftig mit der Drahtbürste entrostet. Das Ergebnis ist, wie man sieht, niederschmetternd, wenn auch immerhin ein elektrisch leitender Kontakt hergestellt werden konnte. Der Geist ist willig, und das Fleisch schwach, also wurde der Rest der Klammer gar nicht erst dem Versuch einer Bürstenbehandlung unterzogen, er weist daher noch quasi "blasenbildenden Rost" auf. Wie sich nun daraus mühelos ein glänzendes Metallteil machen läßt, erfahren wir im zweiten Abschnitt...




elektrolyse 04 nach salzloesung.jpg

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elektrolyse 21 nach buersten.jpg

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Zuletzt bearbeitet von clasen_collection am Mo 04 Jun, 2007 12:41, insgesamt einmal bearbeitet
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clasen_collection
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Verfasst am: Fr 25 Mai, 2007 12:05    Titel: Rostentfernung durch Elektrolyse 02  

Die Klammer an ihrem Originalplatz im Fußraum des Fahrers (Bild kommt im 3. Abschnitt): Dort hat es offenbar im letzten Jahr hineingeregnet, zumindest sieht die Umgebung danach aus. Mittig in der Klammer sitzt ein konischer Plastikdorn, der sich nicht ohne zerstörerische Gewalt entfernen ließ, also bleibt er zunächst drin. Der Entrostungversuch mit der Drahtbürste im oberen Teil der Klammer gibt Anlass zu depressiver Verstimmung, unmittelbar gefolgt von produktivem Nachdenken. Das sind nun die Zutaten für ein erfrischendes Entrostungsbad: Ein Plastikbehälter, Leitungswasser, Kochsalz aus der Küche, ein Auto-Batterie-Ladegerät (ein Modellbahn-Gleichstromtransformator tut's auch, Wechselstrom geht nicht) und eine Opferanode, im vorliegenden Fall eine Edelstahl-Schraube (jedes andere Metallteil geht auch).

Das zu entrostende Teil wird mit dem Minuspol (nicht verwechseln!), und die Schraube mit dem Pluspol des Ladegeräts verbunden. Beide Teile werden ins Wasser gehängt, und zwar so, daß die Klemmen des Ladegeräts nicht feucht werden können (auf Abstand achten, die Brühe kann heftig schäumen). Das ganze ist nicht fürs Wohnzimmer geeignet, sondern bitte draußen verwenden, denn es entweichen bei der Reaktion Wasserstoff- und Chlorgas, nicht besonders förderlich für das Binnenraumklima. Beide Gase zusammen heißen Chlorknallgas. Raucher können die Herkunft dieser Bezeichnung unmittelbar nachvollziehen, wenn sie sich mit brennender Zigarette nähern. One step to heaven... (viel peng). Beide Metallteile sollen im Wasser keine Berührung haben, sonst gibt es einen Kurzschluß (nicht schlimm, aber peng).

Im 3. Abschnitt schalten wir den Strom ein...
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Verfasst am: Sa 26 Mai, 2007 8:02    Titel: Elektrolyse 03  

Hier ist das Bild der Klammer an ihrer Original-Verwendungsstelle im Fahrgastraum. Sie wird mit dem Kunststoffkonus in einem Loch eines dafür auf den Boden aufgeschweißten Flansches fixiert. Das Bild stammt aus einer späten Serie III, möglicherweise besitzen nicht alle XJ-Modelle solche Flansche. Die Rückseite der Klammer sieht fast noch schlimmer aus.

Nach dem Eintauchen der Klammer und der Anode ins Wasser vergewissern wir uns, dass wirklich kein Kontakt der Metalle besteht, und dass die Vorrichtung im Freien sicher steht und gut ablüften kann. Beim Einschalten des Stromes zeigt nach kompletter Auflösung des Salzes (viel Salz - viel Strom) das Amperemeter am Ladegerät 6 Ampere. Das ist ein satter Strom, von dem man tunlichst die Finger lassen sollte, wenn man sich keine Verletzungen zuziehen möchte. Das anfänglich klare Wasser verfärbt sich sofort bräunlich, was im vorliegenden Fall allerdings weniger auf den herausgesprengten Rost als auf das Jod zurückzuführen sein dürfte, denn es werden - da sind wir ganz snobistisch - in der Küche nur beste Zutaten (Jodsalz) verwandt! Gleichzeitig schäumt und sprudelt die Brühe und gibt an der Kathode, also an der negativ geladenen Klammer Chlordämpfe und -nebel ab.

Die Nachbehandlung beschreibt Teil 4...




xj6 mattenklammer 02.jpg

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xj6 mattenklammer 03.jpg

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elektrolyse 05 nach salzloesung.jpg

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Verfasst am: Sa 26 Mai, 2007 8:06    Titel: Elektrolyse 04  

Ein erster Durchgang von 10 Minuten reicht, wenn die Blasenentwicklung so ausgeprägt vonstatten geht wie im Bild zu sehen, und der Strom entsprechend stark ist. Theoretisch könnte er auch so stark werden, dass die Sicherung des Ladegerätes anspricht. In diesem Fall sollte die Salzmenge im Wasser reduziert werden. Überhaupt wird das Wasser natürlich besser mehrfach ausgetauscht, aber für die Klammer reichen zwei Durchgänge mit einmal Wasser. Entsorgen sollte man die Brühe als Sondermüll, obwohl nur Wasser, Jod und Natrium drin ist, Dinge, die in der Natur auch vorkommen.

Die Klammer sieht im behandelten Teil aus wie mit Schlamm bedeckt. Das ist teils Rost, der durch die Blasenbildung regelrecht herausgesprengt wird, teils in diesem Sonderfall natürlich Jod. Abwaschen in klarem Wasser und Säubern mit einem kräftigen Schwamm zeigt, wie weit der Prozess gediehen ist. Die Entscheidung fällt für eine zweite zehnminütige Badekur, nach der allerdings unsere Anode aussieht, als sei sie abgeschmolzen. Gut warm werden Anode und Kathode bei dem Stromfluss übrigens auch.

In Teil 5 kommt der alte Glanz wieder...




elektrolyse 08 nach salzloesung.jpg

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elektrolyse 11 erstes ergebnis.jpg

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elektrolyse 22 edelstahlanode.jpg

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Verfasst am: Sa 26 Mai, 2007 8:09    Titel: Elektrolyse 05  

Nach zwei Durchgängen im Elektrolysebad wird die Klammer in klarem Wasser gereinigt, abgewischt und anschließend noch feucht mit der Drahtbürste kurz bearbeitet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Reste von Rost befinden sich an den Stellen, die elektrischen Kontakt hatten und somit nicht ganz oder nur kurz ins Wasser eingetaucht waren. Man sieht an Vorder- und Rückseite, wie der Rost aus den eingefressenen Poren regelrecht herausgesprengt wurde, ein Effekt, der durch keine mechanische Behandlung zu erzielen ist.

So läßt sich auch Farbe entfernen, besonders wenn sie bereits Rostausblühungen vorweist. Die Reaktion klappt natürlich auch bei großen Teilen, wie einem Tank beispielsweise. Entsprechend länger bzw. heftiger läuft sie je nach Aufbau des Bades ab, was mit entsprechnden Sicherheitsvorkehrungen bedacht werden sollte.

Die Klammer erhielt umgehend eine Grundierung mit Rostschutz (Umwandler für die Restroststellen) und kaum nach deren Trocknung einen Acrylanstrich, nicht elegant, aber sicher. Hier rostet nichts mehr - nie mehr, basta!




elektrolyse 14 zweites ergebnis.jpg

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elektrolyse 19 nach buersten.jpg

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elektrolyse 25 lackiert.jpg

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Zuletzt bearbeitet von clasen_collection am Di 26 Jun, 2007 7:38, insgesamt einmal bearbeitet
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clasen_collection
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Verfasst am: So 27 Mai, 2007 21:18    Titel: Elektrolyse 06  

Hi Gents,

anbei noch zwei entrostete Objekte, die in gleicher Weise behandelt wurden, nur dass unterschiedliche Zusätze dem Wasser hinzugefügt wurden:

Das wie ein Ölrücklaufrohr aussehende Teil wurde mit Hilfe einer Tablette Somat (für Spülmaschinen) entrostet, der alte Radmutternschlüssel wurden statt mit jodhaltigem Kochsalz mit Persil behandelt. Beide Pülverchen haben den Vorteil, dass sie auch noch den Restschmutz entfernen, der, sofern er ölig ist, Wasser ja normalerweise nicht heranlässt, und wo das Wasser nicht hinkommt, da passiert halt auch nichts. Die Lösung färbt sich auch nur rostbraun und nicht braunviolett wie bei Jod, und es entweicht kein Chlorgas, aber natürlich immer noch Wasserstoffgas und dazu Sauerstoffgas, ein Gemisch, das auch als Knallgas bekannt ist. Wer die Wirkung sehen möchte, sollte sich die Reportage des Zeppelinunglücks von Lakehurst zu Gemüte führen (gaaaanz viel peng). Also lieber draussen entrosten!




oelruecklaufrohr.jpg

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radmutternschluessel 01.jpg

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Jagman
Administrator
Köln



Verfasst am: Do 21 Jun, 2007 20:26    Titel:  

Absolute Klasse! Danke für diesen hochwertigen Bericht
bitte mehr davon !
Jagman
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clasen_collection
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Rotenburg



Verfasst am: Fr 22 Jun, 2007 8:19    Titel: Rostentfernung durch Elektrolyse 07  

Hello Gentlemen!

Vielen Dank, Jagman, für den freundlichen Kommentar. Das gibt mir Gelegenheit noch auf ein Detail hinzuweisen:

Die Reaktion (erkennbar an der Blasenbildung) ist immer an dem Teil des zu entrostenden Werkstückes am heftigsten, welches der Anode am nächsten liegt. Das erklärt sich durch die kürzere Strecke, die die geladenen Lösungsteilchen zurückzulegen haben. Die Folge ist ein ungleichmäßiger Rostabtrag. Wenn man das Bild des entrosteten Ölablaufrohres genauer betrachtet, entdeckt man im Inneren des Rohres noch Reste von Rost. Einerseits liegt das an der dort nicht erfolgten mechanischen Reinigung, weshalb anschließend bei Lagerung im Freien wieder leichter Rostansatz erfolgte (Das ergibt noch einen ganz neuen Aspekt, siehe unten), andererseits ist dort wirklich weniger "Strom hingelangt", weil das Rohr als Kathode natürlich seinen Innenraum etwas abgeschirmt hat. Stimmt zwar nicht wirklich, kann man aber so sehen, Strom fließt ja auch nicht wirklich von Plus nach Minus, sondern umgekehrt.

Um das Innere von metallischen Hohlräumen wirkungsvoll zu entrosten, wäre es daher sinnvoll dort eine Anode hineinzubringen. Natürlich ohne direkten Kontakt, sonst - Kurzschluß (peng). In dem Ölablaufrohr ginge das etwa wie folgt: Man nimmt als Anode ein passendes Stück Elektrokabel aus einer üblichen Leitung (Baumarkt, Rest vom Elektriker), von dem man nur einen ummantelten Kupferdraht benötigt. Den schiebt man in das Rohr, bis er zum anderen Ende wieder herausschaut. Die Ummantelung schützt vor direktem Kontakt. Damit nun genug Anodenfläche für die Reaktion zur Verfügung steht, sollte die Ummantelung unterbrochen sein, das heißt man trennt diese mehrfach auf und schiebt sie auseinander. So sorgt sie für ausreichenden Abstand und lässt genug Reaktionsfläche frei. In der engen Biegung sollte die Ummantelung belassen bleiben um das Risko des Direktkontaktes zu vermeiden.

Das Kupfer in der Anode wird nicht lange halten, aber das Rohr dürfte einen leichten inneren Schimmer bekommen. Als flächige Anode habe ich übrigens bei dem Radmutternschlüssel Stanniolpapier verwandt, die Idee kam mir nach dem Genuss einer Tafel Schokolade. Das Stanniol löste sich vollständig auf und musste mehrere Male durch Alufolie ersetzt werden, verlieh dem alten Eisen aber einen dezenten Silbergrauglanz, etwa so wie bei einer alten Ritterrüstung.

Elektrolytisch frischentrostete Teile rosten übrigens mit Lichtgeschwindigkeit nach, wenn sie eine Nacht im Freien (oder im Plastikbehälter mit hoher Luftfeuchtigkeit) gelagert wurden. Diese Rostschicht ist allerdings dünn und gleichmäßig, anfänglich natürlich ohne Rostblasenbildung. Für einen dauerhaften Schutz ist hier 20% Phosphorsäure oder handelsüblicher Rostumwandler, notfalls auch Cola geeignet. Darauf den Anstrich, und auch hier rostet nichts mehr! Industriell werden zum dauerhaften Korrosionsschutz sogar Teile rosten lassen um sie dann mit Rostumwandler behandeln zu können. Meist erfolgt das in Sprühkammern mit Salzwasser. Wir haben es da leichter: Elektrolyse, einen Tag rosten lassen, Rostumwandler, Anstrich, fertig! Die Zutaten finden wir in der Küche.

Viel Spaß beim Experimentieren!


Zuletzt bearbeitet von clasen_collection am Do 09 Aug, 2007 7:38, insgesamt einmal bearbeitet
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Henning68
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Paderborn



Verfasst am: Fr 22 Jun, 2007 10:41    Titel:  

Hallo,
super Beitrag,sehr plastische Darstellung.
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fabi47
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Cochem



Verfasst am: Do 10 Jan, 2013 19:17    Titel: Gefahrlos elektrolytich entrosten. Simpler Versuchsaufbau.  

Beschäftige mich schon länger damit.
Habe den Beitrag gelesen, in dem einer mit Salzlösung gearbeitet hat und Chlorgas auftrat.
Hier ein Rezept bei dem jeder, inkl. der Umwelt geschont wird:

Kosten : Pfennigbeträge

5 Liter Wasser und 2 Esslöffel Backpulver ( oder Kaisernatron ) mischen.
Plastikgefäß, keinesfalls Metall.
Warmes Wasser ergibt schnellere Reaktion.

KFZ-Ladegerät 4 - 10 A Pluspol mit Edelstahl-stück ( Kochlöffel oder Topfdeckel, Topfkratzer usw. )
verbinden und das zu entrostende Teil mit Masse ( Minus-Pol )

Beide in die Wasser-Natronlösung hängen. Plusklemme sollte draussen bleiben da sie sich sonst wie das
Edelstahlteil als Opferanode zersetzt.
Größerer Abstand dient zur Regulierung des Stromflusses. ( Ampermeter beachten )
Strom einschalten und es steigen sofort Blasen vom zu entrostenden Teil auf.

Achtung !! Beide dürfen sich nicht berühren. Kurzschlußgefahr .
Abstand minimum 5 cm. Nur draussen oder in gut belüftetem Raum anwenden da
Wasserstoffgas entsteht. ( Explosionsgefahr wenn nicht ausreichend gelüftet wird.)

Beim Hantieren unbedingt Strom abschalten. Nicht in den Elektrolyten fassen wenn Strom fließt !!!

Ab und zu schwarzen Belag entfernen und Werkstück drehen. Nach Behandlung in Seifenlauge ( Spüli )
neutralisieren, trocknen und dann übliche Rostschutzbehandlung vornehmen.

Es erfolgt vom Werkstück keinerlei Metallabtrag und so ist Masshaltigkeit gewährleistet.
Gewinde bleiben sauber und nur Rost ( Eisenoxid ) wird entfernt.
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Wesseling



Verfasst am: Fr 11 Jan, 2013 16:58    Titel: Verzinken  

Besteht auf diese Weise auch die Möglichkeit, Teile im Eletrolysebad zu verzinken um sie vor Rost zu schützen? Oder ist das mit den Mitteln daheim nicht machbar?
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fabi47
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Cochem



Verfasst am: Fr 11 Jan, 2013 17:12    Titel: Verzinken durch Elektrolyse  

Hi,

das geht leider nicht. Verzinken erfolgt durch Eintauchen ( nach umfangreicher Vorbehandlung ) in einem Bad
aus erhitztem flüssigem Zink.
Die Elektrolyse, die zur Rostentfernung dient, ist nur eine chemische Reaktion, bei der durch den Strom - und Ionenfluss
die Im Rost enthaltenen H2O ( Wasser ) Molekühle in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten werden. Der Wasserstoff
tritt als Gasbläschen aus und zeigt an dass eine Reaktion unter Stromfluss erfolgt.

Es ist allerdings möglich, ähnlich wie bei der Elektrolyse, mithilfe von Phosphorsäure eine Phosphatierung am Blech durchzuführen.
So werden heute KFZ-Bleche ( wenn nicht verzinkt wird ) gut gegen Rostfrass geschützt. Bitte Onkel Google mal nach Phosphatierung fragen.
Bei starkem Rostbefall kann die Elektrolyse mehrere Tage benötigen, bis das Metall rostfrei ist. Also Geduld ist gefragt.

Schönes Wochenende
F47
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stefan_s
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Verfasst am: Fr 11 Jan, 2013 17:59    Titel: Verzinken durch Elektrolyse  

Hi,
zum Verzinken gibt es verschiedene Möglichkeiten, neben dem Eintauchen in flüssiges Zink (ca. 450°C heiss) kann man auch elektrolytisch verzinken!

Siehe z.B. hier:
http://www.jaguar-forum.de/forum/viewtopic.php?printertopic=1&t=7600&start=0&postdays=0&postorder=asc&vote=viewresult&sid=1a036d42de359a42e9a61f6ef7a9499e

Außerdem gibt es auch entsprechende Sets im Handel, z.B. unter dem Namen: E-ZINC. Die erreichbare Schichtdicke bei diesen Systemen ist aber wohl nicht so dick, wie bei industriell elektrolytisch verzinkten Bauteilen und somit ist weiterer Korrosionsschutz z.B. durch Lack notwendig.

Der Rostschutz eines durch Zink beschichteten Stahlbauteils besteht nur darin, dass sich das unedlere Zink "zuerst opfert", bevor der Stahl korrodiert, ergo, dünne Zinkschicht, schnell durch und dann rostet auch der Stahl wieder.

Viele Grüße

Stefan


Zuletzt bearbeitet von stefan_s am Fr 11 Jan, 2013 18:07, insgesamt einmal bearbeitet
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Wesseling



Verfasst am: Fr 11 Jan, 2013 18:03    Titel:  

Danke für die Erklärung und auch Dir ein schönes Wochenende! Ich hatte gehofft, dass das Verzinken auch durch Beschichten per Galvanisierung erreicht werden kann.

edit: Antwort auf den Beitrag von fabi47


Zuletzt bearbeitet von Highway-Star am Sa 12 Jan, 2013 12:20, insgesamt einmal bearbeitet
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fabi47
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Cochem



Verfasst am: Sa 12 Jan, 2013 9:55    Titel: Verzinken durch Elektrolyse  

Es geht, erzeugt aber eine unschöne graue Schicht, die nicht haltbar ist.
Es werden ausserdem recht heftige Chemikalien benutzt.
Man sollte das einem professionellen Galvanisierer überlassen der dann auch die Verzingung in eine
gelbe Chromatierung verbessern kann, die wesentlich länger hält als die Elektrolyse-Verzindung.
Das Entsorgen der Reste ist nicht einfach ab in den Ausguss.
Spanplattenschrauben im Goldton sind so behandelt.
Rostbeständig sind sie beide nicht sehr lange.

happy WE

F47
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Brettpritt
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Verfasst am: Sa 12 Jan, 2013 12:54    Titel:  

Habe zum Kleinteile entrosten einen alten Papierkorb umgerüstet...funktioniert super....hier als Beispiel eine verrostete Lüftungsklappe von ca.1965 aus einem LandRover Safari-Dach...nachher schon mit Verzinkspray behandelt...







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fabi47
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Verfasst am: Sa 12 Jan, 2013 13:02    Titel: Entrosten  

ja,
so lange noch genügend Material ( Stahl ) unter dem Rost sitzt ist diese Methode wohl die schonendste
und billigste. Man sieht schön an der etwas rubbeligen Oberfläche, dass der Rost schon tief im Eisenblech
sass. Glatt bekommt man sowas leider nicht mehr ohne Füller/Spachtel aber das sind halt die Spuren des Alters.
Mit 80 ist unsere "Oberfläche" ja auch nicht mehr richtig glatt.

Schönes WE
F47
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