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[jag-711]

Hallo,

Die Reinigung von Ansaugbrücke und Einlasskanäle stand auf dem Programm, u. a. weil bei der letzten ASU im Juli Probleme mit den Trübungswerten deutlicher wurden, die vom Prüfer mit mangelndem Druckaufbau kommentiert wurden.
Eigentlich war das beim km-Stand von um die 123000km sowieso mal vorgesehen, denn die Verschmutzung wegen dem Abgas aus dem AGR sind ja längst bekannt.

Ich habe mir vor Wochen die Dichtungen (8x Krümmerdichtungen, 1x Dichtung AGR-Krümmer, 1x Metalldichtung AGR-Abgasrohr) besorgt, weil ich vom Verwenden der alten Dichtung nicht besonders angetan war, auch wenn das mit etwas Vorsicht bei der Demontage durchaus machbar gewesen wäre. Dazu eine Spraydose Bremsenreiniger, um den klebrigen Belag entfernen zu können.

Der Ausbau von Einlasskrümmer und AGR ist nicht sehr schwer und das zeitaufwendigste war ein gesteckter Kabelclip rechts am Krümmer, den ich wiederverwenden wollte und der mich um die 30 Minuten beschäftigt hat, um in aus dem Loch ohne größen Schaden rauszudrücken. Spezialwerkzeug ist auch nicht erforderlich, Kreuzschraubendreher, Ratsche mit 15cm Verlängerung, Nüsse, Zange... und ein kleiner Drehmomentschlüssel für die beiden Bereiche 10NM (AGR an Ansaugbrücke) & 15NM (Ansaugbrücke an Zylinderkopf) - das ist wenig Anzugsmoment und Gewalt ist hier fehl am Platz.

Ein paar Stecker des Kabelbaumes müssen abgezogen werden und auf Seite verstaut bzw. rechts mit Kabelbinder weggebunden werden. Dann kann die Ansaugbrücke zuerst auf der rechten Seite (rechte Hand) und dann auf der linken Seite vorsichtig herausgefummelt werden. Der zweite Kabelclip kann dann ohne Problem rausgedrückt werden und die Ansaugbrücke ist völlig frei entnehmbar.

Die alten Dichtung können vorsichtig abgezogen werden und müssen dadurch nicht beschädigt werden.

Nun sind die Ablagerungen in den Einlasskanälen, Ansaugbrücke und AGR erkennbar. Das AGR hatte ich vor der ASU schon von außen ganz gut reinigen können, bei den Einlasskanälen sind die linken dem AGR am nächsten gelegene am stärksten mit Russ & Ölpampebelag verschmutzt und die Ansaugbrücke ist ebenso verunreinigt sodass die ganze aufwendige Aktion als sinnvoll eingestuft werden kann.

weiter geht es im 2. Teil

[jag-711]

Hallo,

Der Ansaugkrümmer ist sichtlich verschmutzt und der Russ kann zuerst mit Stemmeisen, gebogener Draht und an Stellen die sonst nicht zugänglich sind, mit dem Fingernägel weggekratzt werden. Das man beim Kratzen keine Handschuhe tragen kann, führt zu stark verschmutzten Händen, die später allerlei Probleme bereiten können, noch bevor man diese mit Seife oder Spülmittel gründlich reinigen konnte. Alles was man anlangt, wird schwarz und muss später akribisch abgeputzt werden.

Ist das Gröbste entfernt, kann mit Bremsenreiniger, Bürsten und einer runden Bürste (siehe Bild 3. Teil) der Rest nach und nach entfernt werden. Dazu kann auch Bremsenreiniger auf einen Lumpen gesprüht werden, um dann den Russ wegzureiben.
Papiertücher (auch Zewa geeignet) sind dabei wegen der Saugfähigkeit recht nützlich, weil damit die gelöste Russpampe aufgenommen und effektiv aus dem Ansaugkrümmer entfernt werden kann.

Das AGR hatte ich schon vor der ASU von aussen gereinigt, weshalb es auf dem Bild nur wenig verschmutzt ist.

Es ist recht deutlich zu erkennen, das die Ablagerungen die Öffnungen und das Volumen zur Aufnahme der Ansaugluft in der Ansaugbrücke stärker vermindern.

Alles in allem kann die Ansaugbrücke mit Geschick und Hingabe gründlich gereinigt und dem Originalzustand recht nahe gebracht werden. Danach ist man zwar furchtbar schmutzig, dafür ist die Ansaugbrücke aber sauber.

weiter geht es im 3. Teil

[jag-711]

Hallo,

Das ist eine richtige Drecksarbeit. Im Bild ist die runde Bürste und die beiden "Zahnbürsten" ähnliche Bürsten zu erkennen.

Der Russhaufen birgt für das Weltklima enorme Risiken und ich bin froh, das derlei Klima-Aktivisten das nicht sehen konnten, bevor ich die Kohle im Holzofen gründlich verbrannt habe.

weiter geht es im 4. Teil

[jag-711]

Hallo,

Das AGR und die Ansaugkanäle sind ganz gut sauber geworden.
Bei den Ansaugkanälen lief die Reinigung aber nicht wie erwartet, denn die Ventile sind nicht zu sehen, weil die Kanäle sehr lange sind und auch sonst war es für mich nicht möglich festzustellen, bei welchen Kanälen die Ventile geschlossen und wo sie offen waren.
Deshalb war ich vorsichtig, habe den Russ mit dem Fingernägeln nach aussen gekratzt und später mit Bremsflüssigkeit auf Lappen gesprüht, die Russpampe nach aussen rausgewischt, bis der Bereich, der so zugänglich war, annähernd blank war. Das war ganz gut machbar und ich konnte so verhindern, das Russ auf/durch geöffnete Ventile gefallen, in den Brennraum gelangen und unvorhersehbaren Ärger bereiten.

Das Reinigen der Einlasskanäle ist so ganz gut möglich, auch wenn es etwas Fingergeschick und Hingabe erfordert.

weiter geht es im 5. Teil

[jag-711]

Hallo,

Nachdem die Ansaugbrücke gründlichst gereinigt wurde, sind die Aufnahmen für die Dichtungen separat zu kontrollieren und nachzureinigen, denn darin versteckt sich leicht Russpampe, die zu nicht korrekten Sitz der Dichtungen führen kann.

Auf den Bildern ist gut zu erkennen, das der Hohlraum des Ansaugkrümmers ganz gut sauber geworden ist und eigentlich nichts zu wünschen übrig lässt. Das Abstrahlen mit einem Hochdruckreinger kann man sich sparen, denn es bringt keine Vorteile und führt dazu, das die Schrauben rostig werden.

Zuletzt werden die Dichtungen (auf den Bildern Neuteile) in die Führungen eingedrückt und gewissenhaft auf korrekten Sitz überprüft.
Man kann auf die Idee kommen die Dichtungen mit Vaseline etwas einzufetten, Das ist eine schlechte Idee, denn beim Anbau des Ansaugkrümmers an den Zylinderkopf besteht die Gefahr, das eine/mehrere Dichtung(en) aus der Führung mehr oder weniger rausrutscht, was leider nicht zu sehen ist. Deshalb Dichtungen trocken lassen und nicht einschmieren.

Der Zusammenbau erfolgt in der umgekehrten Reihenfolge der Demontage und bei den Schrauben ist darauf zu achten, das diese mit dem angegebenen Drehmoment angezogen werden.
Zuerst zieht man alle Schrauben überkreuz in mehren Durchgängen (überkreuz heisst, gegenüberliegende Schrauben von aussen nach innen) nur etwas an und erst zuletzt werden diese mit dem richtigen Drehmoment angezogen - am besten in 2 Durchgängen, zuerst mit 10NM und dann mit 15NM bei der Ansaugbrücke an den Zylinderkopf.

Nachdem alles wieder angebaut war, hab ich den vor Beginn der Arbeiten abgeklemmte Plus-Pol der Batterie wieder angeklemmt, den Sicherheitscode eingegeben und der Motor ist ganz normal gestartet.
Ich klemme vor derlei Arbeiten gerne die Batterie ab, denn dann merkt die Elektronik nichts vom Abziehen irgendwelcher Stecker und bringt ganz sicher diesbezüglich keine Fehlermeldung.

Die Probefahrt war ebenso problemlos und ich bin froh, das diese Arbeit erledigt ist.

Martin

P.S. - Die auf dem Bild zu sehende Teilenummer der Dichtung ist für das AGR imit der manuellen Ansteuerung des 2.0D und passt wahrscheinlich nicht beim 2.2D bzw. dem AGR mit elektronischer Ansteuerung.

Wie funktioniert das AGR?

https://community.dieselschrauber.org/viewtopic.php?t=3095

https://www.mein-autolexikon.de/gemischaufbereitung/abgasrueckfuehrung.pdf

[jag-711]

Hallo,

Nachdem Ansaugbrücke und Einlasskanäle so schön gereinigt wurden, möchte man natürlich, das diese solange wie möglich sauberer bleiben und sich Russ nur langsam ansetzt - was sich leider nicht verhindern lässt.

Wenn das AGR korrekt funktioniert und "nicht klemmt, hängt, zu lange offen bleibt", ist das die beste Vorraussetzung, um dieses Ziel zu erreichen.

Dazu gibt es einen Trick, den ich seit über 50000km anwende - leider etwas spät, denn ich vermute, das ein Teil der entfernten Ablagerungen vorher angelagert wurde, eben weil das AGR mangels Schmierung gerne mal hängt und zu nicht optimalen Betriebszuständen geführt hat.

Durch ein schon vorhandenes kleines Loch spritzt man ca. 50mml 5cl Servooil (wie in der Servolenkung verwendet) und schmiert so den Mechanismus, wenn der Unterdruckbalg zu und auf geht, wird das Servoöl umhergeschubst und gelangt auf die Stange, schmiert diese und verhindert das diese festhängt.
Man sollte aber drauf achten, nicht zuviel Servoöl hinein zuspritzen, weil eine überfüllte Unterdruckkammer nicht mehr so funktioniert, wie es sein sollte.
Wie lange man warten sollte, bis wieder was hingespritzt werden kann, bleibt jedem selbst überlassen. Ich denke es verbraucht sich eher langsam.

Diese pfiffige Idee (von einem Österreicher mit X-Type 200000km auf Tacho hatte noch erstes AGR trotz Chiptuning) kann leider nur beim pneumatisch angesteuerten AGR angewendet werden.

Dazu gab es vor vielen Jahren einen Beitrag in diesem Forum.