Kaufberatung Jaguar XJ6 (X350) 2.7d V6 Portfolio

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#1: Kaufberatung Jaguar XJ6 (X350) 2.7d V6 Portfolio Autor: CH_STypeRCH BeitragVerfasst am: So 17 März, 2019 7:51
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Hallo Zusammen

Gerne hätte ich ein paar Fragen und Eure Einschätzung zum folgenden Fahrzeug:

JAGUAR XJ6 2.7d V6 Portfolio
1JA251
12/2009
ERST 41'000 km
Ausstattung. Für mich schwierig einzuschätzen. Neupreis lag bei CHF 122'000.
Müsste ich hier auf was speziell achten? Bzw was müsste der haben um über eine gute bzw. Vollausstattung zu sprechen?
Hätte hier jemand eine damalige Optionenliste?
CHF 32'000 Kaupfreis ( ca EUR 28'000)
Zu viel? oder doch ein Schnäppchen?

Auf was muss ich beim Kauf besonders achten bei diesem Modell?
Sicherlich ab MFK
Sicherlich ab Service
Soll bei diesem Jahrgang bzw. Laufleistung vorsorglich etwas ausgetauscht werden (z.B. Zahnriemen)

Bekannte Probleme?
Elektronik, etc.?

DPF Ölverdünnung Thematik
Das Fahrzeug würde nur an Wochenenden benutzt werden (Laufleistung jährlich ca. 10'000 KM). Mehrheitlich im Stadtverkehr. Selten für die Ferien z.B. nach Österreich.
Das hört sich ja eigentlich als Todesstoss für den 2.7l Diesel an nicht? Aber wollt ihr mir jetzt echt erklären, dass Jaguar ein Fahrzeug bzw. Motor geschaffen hat, mit dem es verboten ist zu 95% in der Stadt rum zu fahren?
Ist es mir mit diesen Auflagen ja gar verboten diesen Diesel anzuschaffen und ich müsste auf V8 wechseln?
Vorbeugung? Würde selbstverständlich jährlich den Service mit Ölwechsel machen. Kurze Fahrten auf der Autobahn werden natürlich auch gemacht, nebst dem vielen Stadtverkehr.

Benötigt Ihr noch weitere Info von mir oder genügen Euch diese Infos?

Gruss und Dank
Nico

#2:  Autor: jag27dWermelskirchen BeitragVerfasst am: So 17 März, 2019 13:43
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Hallo Nico,

ich fahre auch einen 2009er XJ Diesel, X358, müßte deiner dann eigentlich auch sein.
(Hat er in den vorderen Kotflügeln die Kiemen? Dann ist es ein 358er)
Meiner hat inzwischen ca. 212000 runter, gekauft bei ca. 180000.
Zahnriemen ist wohl bei ca. 165000 fällig, oder nach Zeit!
Das mit dem Motorsterben beim 2.7 Diesel habe ich zum Glück nicht erlebt, vorher hatte ich einen S-Type 2.7D.
Ich wechsle 2 mal im Jahr das Öl, vor dem Winter und nach dem Winter.
Wenn man den Ölstand im Auge behält sollte eigentlich nichts passieren.
Ich tanke auch immer Aral Ultimate Diesel, soll auch weniger Ruß erzeugen und somit nicht so
häufig einen Freibrenn Vorgang.
Aber wenn Du überwiegend in der Stadt fährst wirst Du bestimmt irgendwann die orange Leuchte und den Hinweis sehen "DPF voll, siehe Handbuch".
Dann musst Du ein Stück Autobahn mit ca. 100 - 120 km/h fahren, nach ca. 20 bis 30km verschwindet die Meldung wieder.
Ansonsten waren bei meinem XJ nur altersbedingte Reparaturen fällig (Radlager, Querlenker, Zahnriemen etc.).

Gruß Jürgen

#3:  Autor: dr_snoozeMünchen BeitragVerfasst am: So 17 März, 2019 15:36
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Preisliste habe ich nicht vom 2009er, aber die findest du schnell im Internet. Dann kannst du abgleichen.
Willst du unbedingt einen Diesel? Bei deiner Fahrleistung hättest du doch mit einem V8 mehr Spaß...

#4:  Autor: CH_STypeRCH BeitragVerfasst am: Mo 18 März, 2019 8:53
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Hallo zusammen,

Besten Dank für Euer Feedback!
@Jürgen. Ja er hat die Kiemen. Also kann man nicht generell Sagen, dass ein Kurzstrecken 2.7l Diesel mit Motorschaden enden wird? Diese DPF Thematik ist eher Ausnahme?

@dr_snooze
Klar wäre mir ein V8 SC lieber. Aber finde mal so einen mit max 50'000KM und guter Ausstattung :-/
Ausstattung konnte ich mittlerweile abgleichen. Es fehlen ein paar Optionen...aber insgesamt nicht schlecht.

Mich würden nun noch die anderen Punkte bzw. meine anderen Fragen interessieren :)

Gruss
Nico

#5:  Autor: jag27dWermelskirchen BeitragVerfasst am: Mo 18 März, 2019 17:03
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Hallo Nico,

ich habe, wenn ich voll tanke, meistens ca. 35 bis 37 km/h Durchschnitts Geschwindigkeit laut Bordcomp. gehabt.
Wenn ich losfahre sind es meistens so 10 -15km am Stück.
Also Langstreckenfahrer bin ich nicht.
Die meisten Motorschäden von denen man gehört hat waren wohl Pleuellager Schäden (Mangelschmierung durch Ölverdünnung?).
Und so oft ich es gelesen habe passierte es auf der BAB.
Wenn das Öl lange nicht gewechselt wurde und dann mit hohen Drehzahlen auf der Autobahn gefahren wird und die Öltemp.
dann steigt wird das Öl noch dünnflüssiger und der Schmierfilm ist nicht mehr tragfähig genug.
Ich genieße den Fahrkomfort und rolle mit 130km/h dahin, die Drehzahl liegt dann bei wenig über 2000.
Alle halbe Jahre ein Ölwechsel ruiniert mich nicht, und der Motor dankt es mit Haltbarkeit.

Gruß Jürgen

#6:  Autor: CH_STypeRCH BeitragVerfasst am: Di 19 März, 2019 15:40
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so entsteht wieder Hoffnung! :) Beste Dank Jürgen.

#7:  Autor: sailor0022Ludwigsburg BeitragVerfasst am: Mi 20 März, 2019 0:12
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Hallo Nico,

kann Dir aus eigener leidiger Erfahrung nur dringend vom 2.7 ltr. Diesel abraten!

Meiner war Bj 2009 und hatte bei ca. 127 TKM, wenige Wochen nachdem ich ihn gekauft hatte und 300 km nach den letzten Ölwechsel einen kapitalen Motor- und Turboladerschaden, Reparaturkosten wären ca. 12.000,- € gewesen. Der Motor ist von PSI-Peugeot und nicht von Jaguar. Hatte damals auf der Suche nach einer Reparaturmöglichkeit Kontakt mit Peugeot und Jaguar Diesel Spezialisten und jeder hat mir gesagt dies sei ein Problemmotor, speziell in der jaguar-Konfiguration mit 2 Turboladern der für den Stadtverkehr wenig geeignet ist. Der Motor wurde ja auch 2009 im Nachfolgemodell durch den 3.0 ltr ersetzt. Fahre jetzt seit etwas über 2 Jahren einen V8 4,2 ltr.Bj. 2008 mit gerade mal 100 TKM, völlig problemloser und zuverlässiger Motor!!

Grüsse Andy

#8:  Autor: CH_STypeRCH BeitragVerfasst am: Mi 20 März, 2019 8:44
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na toll :-/

#9:  Autor: Pierrli41379 Brüggen BeitragVerfasst am: Mi 20 März, 2019 8:56
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Lieber Jaguar-Freund,
die Vorredner haben mit ihren Bedenken durchaus Recht.
Aus meiner eigenen Erfahrung sieht es so aus:
Der 2.7.d-Motor wurde seinerzeit von PSA entwickelt und auch in PSA-Modellen verbaut; allerdings hat Jaguar den Motor für seine Zwecke noch adaptiert. Dabei wurde unter anderem die von PSA für den Partikelfilter eingesetzte Abgasreinigung mittels Additiv weggelassen und durch die "Freibrenn-Methode" ersetzt. Diese hat den Nachteil, dass sie nur wirklich gut funktioniert, wenn man den Motor richtig warm werden lässt durch eher längere Fahrten. Bei viel Kurzstrecke setzt der Freibrennprozess nicht oder nur unvollständig ein und es kommt zum dem bekannten und gefürchteten Aufleuchten der gelben Warnleuchte und des entsprechenden Hinweises, dass doch bitte ein Regenerationszyklus durchgeführt werden soll. Einige Kunden, die ihren Jaguar mit dem Diesel-Motor eher auf Kurzstrecke bewegt haben, erlitten dann einen Motorschaden, wenn sie nach viel Kurzstrecke auch mal z.B. Autobahn gefahren sind. Falls im Vorfeld bereits Ölverdünnung eingesetzt hatte (durch unzureichend durchgeführte Regenerationsfahrten), führte diese zum Motorschaden. Dies betrifft auch den bzw. die Turbolader, die ja auch geschmiert werden wollen.

Nun hatte mein XJ keinen Motorschaden. Nur ein Turbolader zeigte einen Defekt, der zu erheblich verminderter Leistung führte.
Ich fahre inzwischen mit meinem XJ aus 2008 nur noch Langstrecke und wechsle einmal pro Jahr das Motoröl bei einer Jahresfahrleistung von ca. 18.000 km Fahrleistung.

Fazit: Für das Cruisen durch die Stadt ist vom Diesel eher abzuraten. Bleibt die Frage, ob ein Benziner (ob 6- oder 8-Zylinder ist egal) dafür das richtige Auto ist. Hierzulande sind die Städte so voll und die Parkplätze und Parkhäuser so eng, dass das "Schiff" XJ ohnehin viel zu groß ist. Aber das ist sicherlich Geschmackssache.

Der von dir vorgestellte XJ aus 2009 soll nur 41.000 km gelaufen sein - das deutet eher auf Kurzstrecke hin...

Ich wünsche dir die richtige Entscheidung!

Gruß
Pierrli

#10:  Autor: CH_STypeRCH BeitragVerfasst am: Mi 20 März, 2019 9:00
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Besten Dank für deine ehrliche Einschätzung!

Gruss
Nico

#11: Jaguar 2.7d MJ 2008 Autor: HerrPausWWien BeitragVerfasst am: Mi 20 März, 2019 17:01
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Guten Tag!

Seit Oktober 2009 fahre ich den 2.7d. Allerdings fahre ich diesen Wagen immer Langstrecke; innerstädtisch ziehe ich die Öffis vor, da ich nicht bereit bin, den Wahnwitz der Politik zu finanzieren.

Daher sind unser beider Anforderungen nicht vergleichbar. Aber: ich fahre das Auto eben seit rund 10 Jahren und ich hatte nie Probleme mit dem Motor oder auch nur mit dem DPF! Ich glaube, es ist wichtig, dass man den Motor immer warmfährt und erst dann forciert Gas gibt. Auch - das gilt aber für jeden Turbo - ist es wichtig, dass man nach gepflegtem Glühen die Turbos kühl fährt. Heizen und dann gleich abstellen kann tödlich sein. Das glaube ich, kommt bei Dir eh nicht vor.

Was mich überrascht hat, war ein Schaden im Bereich der Vorderachse. Hier war irgendein Element ausgeschlagen, weshalb der gesamt Komplex getauscht werden mußte. Das kostete zarte EUR 4.000,00 Solche Überraschungen gibt´s bei Jaguar selten; bei Range Rover bin ich immer wieder überrascht wenn NICHTS kaputt ist! Nie wieder würde ich jedenfalls einen Range Rover kaufen - zwei haben mich ziemlich geschafft! Was für ein sauteures Glumpert!

Es grüßt aus Wien freundlichst

Reinhard

#12:  Autor: CH_STypeRCH BeitragVerfasst am: Do 21 März, 2019 6:40
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Hallo zusammen!

Besten Dank nochmals für Eure Feedback.
Ich lasse nun die Finger von oben erwähnten Diesel. Stattdessen werden ich einen V8 SC mit 120'000k KM aus erster Hand kaufen, sofern der Deal zustande kommt. Das sind zwar beachtlich mehr Kilometer als beim Diesel...etwas älter ist er auch mit 10/2007. Aber ich hoffe langfristig ist das das robustere Fahrzeug.

Gruss und Dank
Nico

#13:  Autor: dr_snoozeMünchen BeitragVerfasst am: Do 21 März, 2019 9:18
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Dann drücke ich die Daumen, dass alles klappt.
Der V8 SC macht jede Menge Spaß, ein toller Motor!

#14:  Autor: Roadster2Eutin BeitragVerfasst am: Mo 13 Mai, 2019 22:55
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Ja, der 4.2 V8 ist ein toller Motor, beim X358 allerdings selten anzutreffen. Der 2.7 Diesel ist dagegen recht häufig.

Die X350/X358 sind die letzten Jaguarmodelle in der klassischen Form aber mit moderner Technik, die das Fahrzeug weiterhin interessant machen. Dazu gehört m.E. grundsätzlich auch der 2.7 Diesel, der damals in der Fachpresse mit recht besonders gelobt wurde (laufruhig, leise, wirtschaftlich, durchzugsstark etc.).

Leider kann mit dem DPF das Problem der Ölverdünnung durch vielfachen Kurzzstreckenverkehr zu den beschriebenen kapitalen Motorschäden führen.

M.E. ist dieses Problem allerdings händelbar:

1. regelmäßige Ölkontrollen (auf Vermehrung am Peilstab achten) und Ölwechsel nach ca. 10Tkm bzw. 1x jährlich. Exco Jaguar NL empfiehlt sogar Wechsel nach 6-8.000Tkm.

2. nicht am Öl sparen und nur Ölsorten verwenden, die Jaguar für dieses Modell freigegeben hat, z.B. Castrol Magnatec Diesel 5W-30 DPF bzw. später von Jaguar empfohlen Castrol EDGE Professional Diesel C1 5W-30, bzw. 5W-40.

3. nur ARAL Ultimate Diesel tanken - weil ohne Bio- Diesel- Anteil. Diese sollen sich bei einer Ölvermehrung als besonders problematisch erweisen. Vergl. auch andere Beiträge im Jaguar-Forum.

4. zudem füge ich dem Diesel alle 2-3 Tankfüllungen aschearmes 2 Taktöl im Verhältnis 1 : 20 hinzu. Hierzu gibt es diverse Beiträge im www, allerdings auch kritische Anmerkungen, dass es nichts bringen soll.

Ich bin mit diesen Maßnahmen bisher gut gefahren, kann allerdings nicht sagen, ob damit ursächlich das Problem in den Griff zu bekommen ist, wie ich auch keine Haftung für diese Hinweise übernehmen kann.

Bin an der Thematik weiterhin interessiert und wäre für einen Info- Austausch dankbar.

#15:  Autor: WieseldieselEUDSSR BeitragVerfasst am: Di 14 Mai, 2019 7:14
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@roadster: zudem füge ich dem Diesel alle 2-3 Tankfüllungen aschearmes 2 Taktöl im Verhältnis 1 : 20 zu-
hast du dich da verschrieben? Das würde ja ca 3liter Zweitaktöl pro Tank bedeuten....

#16:  Autor: Roadster2Eutin BeitragVerfasst am: Di 14 Mai, 2019 11:08
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@Wieseldiesel
Ja, genau besten Dank, da fehlt beim 2-Taktöl eine 0 also 1 : 200
Viele Grüße



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