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andreas fastl

hallo, ich poste mal intuitiv in diesem unterforum.

ford erwägt eine schliessung der marke saab. schweden weigert sich das werk zu finanzieren. (anders als d mit opel).
siehe: http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,608460,00.html

ein paar gedanken dazu:
* jetzt sind wir froh, dass jaguar diese diskussion schon hinter sich hat. zu unauffälligeren zeiten.
* unfassbar, wie ein schlampiger konzern einzelne marken in den abgrund reissen kann. (vgl: mini ist bei bmw sicher).
* es wäre sehr schade um das design von saab. wobei aber nicht die neuen modell gemeint sind!
usw...
ich bin neugierig, wie es mit gm und chrysler weitergeht. ich möchte nicht rick wagoner heissen.
auf spiegel.de gibt es die 2 pdf-dokumente, welche gestern als sanierungskonzept vorgestellt wurden.
ganz interessant: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,608327,00.html
und auch "tricky rick wurschtelt sich durch": http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,608474,00.html

ich bin neugierig, ob jemand darauf etwas zu sagen hat.
ich habe überhaupt dass gefühl, dass mein beitrag hier der erste ist, welcher sich auf die bankenpleite bezieht.
alle jaguar-besitzer immun gegen eine jahrhundertkrise?

schöne grüsse

Udolahr

auf saab können wir verzichten , und wer braucht gm ?

andreas fastl

naja, technisch und motorisch wahrscheinlich. aber das jahrzehntelange skandinavische design. das hat schon was.
es gibt ja fast keine marken mehr, die irgendetwas individuelles - oder historisches - ausdrücken.

Peter Hilgenstock

Hallo Andreas,

recht hast Du !! - Wir Jaguar - Enthusiasten müssen schon einige Erfahrung damit haben, unser Hobby rechtfertigen zu können, ABER:muß man das überhaupt ?

Du hast aber auch nicht so ganz recht : Unter http://www.jaguar-forum.de/forum/viewtopic.php?t=22632 habe ich schonmal eine - zugegebenermaßen leicht verdeckte - Anspielung auf die aktuelle Lage einfließen lassen.

Der Verfall der Autoindustrie hat schon vor mehreren Jahrzehnten begonnen und es ist wirklich kein Wunder, was jetzt passiert. Meines Erachtens ist die Automobilindustrie hierzulande sehr wohl sehenden Auges in diese Krise marschiert. Jeder weiß hierzulande - und das bereits seit der Rezession infolge der Ölkrise 1973 - um die Abhängigkeit von der Automobilindustrie. Ist es nicht denkbar, daß Banken und Automobilherstelle - möglicherweise noch weitere Schlüsselindustrien genau auf jene Stützungsmaßnahmen vertraut haben, die jetzt unter akutem Druck mühsam beschlossen werden (müssen)?

Schon vor ca. 15 Jahren fiel mir auf, dass in Deutschland hochprozentig große neue Autos unterwegs waren, anders als in England, Frankreichund Italien. Völlig unverständlich schien mir die innovationspolitik und -strategie der deutschen Automobilindustrie. Aber ich verhalte mich ja selbst so aberwitzig: fahre einen XJ12 und noch 2 andere Autos - keinen Hybrid- oder Wasserstoff- oder Gasangetriebenen Wagen...weil es da selbst im Jahre 2009 noch nix Gescheites zu kaufen gibt.

Der Mix aus 32 jahre altem Spritfresser und umweltfreundlichstem Oberklassemodell ist sicher kein guter Umweltbeitrag > die Wirtschaft lasse ich jedenfalls schon mal nicht hängen....als ich Anfang November ein Nachfolgefahrzeug bestellt habe, steckte die offiziell bekannte Krise in den allerersten Anfängen - das Autohaus war gähnend leer. Ich habe damit gerechnet, dass das Auto nicht fertig wird, weil irgendwelche Zulieferer schlapp machen...es ist noch alles gut gegangen. Wir haben auch ohne Altauto eine Prämie erhalten, die weit über dem der jetzt aufgerufenen Angebote lag....Automobilpreise sind gewürfelt !! Das kann nicht so bleiben !!

Saab hin, Saab her - diese Marke hat mich noch nie angesprochen, aber Marken wie Opel, Ford - auch Saab hätten was besseres verdient, als das jetzt anstehende Debakel. Das hätte aber einer anderen Vorgeschichte bedurft. Eine Marktbereinigung ist wohl die zwingende Folge.

Aber wir sind immer noch in den allerersten Anfängen der Krise - trotzdem einen schönen Abend - Peter

PS: kürzlich habe ich im Forum ein Buch zum Thema "Car-Design" erwähnt. Wenn man sich das alleine mal anschaut, wird sofort klar, was da passiert oder auch nicht passiert ist...deshalb ist so ein XJ S1 - S3 (genauer gesagt S2 - versteht sich) auch heute noch eines der schönsten Automobile, die je gebaut wurden...so, jetzt habe ich genug Breitseite abgegeben...

störtebeker

Och Udo, was hast du gegen Saab? Ich bin zwar eingefleischter Jaguarfan, aber als solcher auch Individualist. Und als wiederum solcher spricht mich auch ein Saab an. Ein Saab Cabrio wäre (nach Jaguar, versteht sich) erste Wahl.
Im Punkt "wer braucht schon GM" muß ich dir aber recht geben. Die haben selbst nix zustande gebracht, dafür mit den Zahlen von Opel geglänzt. Im Gegenzug wurden schlechte Bilanzen Opel angedichtet... Und seit GM sich Saab unter den Nagel gerissen hat, werden die auch immer fragwürdiger. Allein vom Design her entfernen die sich immer mehr von dem, was mir an Saab so gefiel.
Also Saab möchte ich nicht missen - solange es echte Schweden sind...;)

castello

Guten Tag,
absolut klasse finde ich aber, das die schwedische Regierung GM vor den Kopf stößt und offenbar keine
Gelder zur Verfügung stellt.
Eine Insolvenz bedeutet ja nicht unbedingt die Auflösung des Betriebes. Also lassen wir uns mal überraschen, was sich die Herren bei GM noch so überlegen.
Diese absoluten billigen und durchschaubaren Drohgebärden was Werksschließungen anbelangt, wenn keine
staatl. Gelder (Unterstützungen, Bürgschaften usw.) fließen, kotzen mich wirklich an.
So ist also Wirtschaft "Made in USA"...
Also für die Jungs in Detroit kann ich hier nur meine allerhöchste Verachtung kundtun.
Ich denke das das mit GM und deren Töchter noch sehr sehr interessant wird...
Denn wer wann was gesagt, getan oder ausgearbeitet hat, wird so dermaßen schnell wieder dementiert, verändert oder nachgebessert, das man nur staunen kann, was alles so geht bzw. gehen wird (im wahrsten Sinne des Wortes).
Gruß aus der Nordheide
Carsten

Chris

Als Leute, ich will hier ja nicht politisieren - aber BRAUCHT die Welt Opel und Saab? Zwei Hersteller von (mittlerweile) gesichtslosen, völlig austauschbaren Massenfahrzeugen mit GM-Gleichteilen? Die Welt entwickelt sich weiter, und was nichts taugt, geht unter ... und macht Platz für Anderes, Neues ... nur in Deutschland glaubt man immer noch an die lebenslange Arbeitsplatz-Garantie, statt sich aktiv dem internationalen Wettbewerb zu stellen. So - und jetzt prügelt auf mich ein ...

castello

Hallo Chris,
warum auf dich einprügeln? Hast ja nicht ganz unrecht was SAAB angeht.
Bzgl. OPEL teile ich Deine Meinung nicht, da für diese Produkte ein Markt vorhanden ist.
SAAB hat ja bereits andere Perspektiven, aber OPEL ist eine feste Größe auf dem Markt und das sollte auch so bleiben.
Und wird es sicher auch...
Gruß
Carsten

boergla

Warum nicht auf Chris einprügeln? Wenn er so danach schreit ;-)))

Für mich übrigens quasi Spiegelbild für die Wirtschaftskrise. Gerade im Banken- und Kfz-Gewerbe wurde m.E. seit Jahren freiwillig und vorsätzlich auf die grundlegenden Gesetze der Marktwirtschaft eingedroschen... und jetzt wird gejammert, weil sich die Konsequenzen so potenziert haben und nicht die Gewinne...

Ich bin gespannt, wer wie übrigbleibt. In beiden Branchen befruchtet bzw. infiziert man sich ja seit Jahren in unterschiedlichen Spielarten munter untereinander. Hmm... Für mich ist Saab eine Marke, die irgendwie in den 80ern stehengeblieben ist. Wenn nicht mal mehr die eigenen Wikinger helfen wollen...

Grüße,
Günter

castello

Naja...auf der anderseits waren die Schweden sicher auch froh, das sich Anfang der 90er jemand gefunden hatte, der seinen Schirm über Saab spannt, denn üppige Gewinne hat Saab in den letzten Jahren mit Sicherheit nicht abgeworfen.
Da wäre ohne GM vielleicht auch schon viel eher das Aus gekommen...(zumindest für die Automobilsparte).

Chris

..wobei ich zu meiner pardonnierung anfügen (und gestehen)muss, dass ich selbst mal in den 70er-Jahren (weil unsere Werbeagentur damals einen Opelhändler betreute) einen nagelneuen, silbernen Commodore Coupé GS/E gekauft habe ... damals eine echte Rakte...der Motor war zu stark für die Hinterachse und zu heiß für die Wasserpumpe ... und zur inneren Absolution und Image-Wiedergutmachung war das nächste (von mittlerweile über 50) Auto ein Toyota Landcruiser BJ 42, das ruppige Daktari-Modell ... tja, damals hatten die Kisten noch CHARAKTER...

andreas fastl

na da hat sich doch eine kommunikation entwickelt.
zum anfang hinzufügen muss ich noch: niemand muss sich rechtfertigen, einen teuren wagen zu fahren. das habe ich vielleicht missverständlich formuliert.

da wir schon off-topic sind, hätte ich noch einen artikel, der an hand der opel-diskussion sehr gut und simpel beschreibt, wie sehr die heutige automobilproduktion ineinander verwoben bzw voneinander abhängig ist. das habe ich (als aussenstehender) nicht gewußt.
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,608376,00.html

schöne grüsse

castello

Guten Morgen,
da kann man mal sehen, wie sehr die Rolle von OPEL im GM-Konzern unterschätzt wird...
Da ist die Drohung von Werksschließungen etwas unangebracht.
Gruß aus dem Norden
Carsten

Jagman

Heute stand im Kölner Stadtanzeiger, Saab hat von den lezten 20 Jahren 18 mit roten Zahlen abgeschlossen. Da fehlen einem die Worte zu solchem Management.

ruediger

Hallo,
die Werke kann GM doch schließen und die Entwicklungsabteilungen arbeiten weiter.
Gruß üdiger

andreas fastl

noch ein kommentar zum opel-artikel im spiegel:
a) das erklärt, warum das design des neuen opel gt so modern und international (amerikanisch) aussieht.
b) es scheint, als ob "die deutschen" auch die meisten GM-modelle konstruieren. das ist witzig.
c) einzel-marken scheinen überhaupt nicht mehr möglich. technologischer aufwand bei heutigen neuentwicklungen fordert sakleneffekte.

noch was:
habe gerade einen artikel gelesen, der den niedergang von saab der modellpolitik von GM anlastet:
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,608966,00.html
titel: "zu tode angepasst". das hat dann doch wieder was mit der marke jaguar zu tun, oder?
(ersatz der xj-limousine durch einen grösseren xf. wegfall des doppelscheinwerfer-designs etc..)

phantomphlyer

Das mit den Gleichteilen ist keine Angelegenheit, die nur innerhalb eines Konzerns stattfindet. Im Streben nach möglichst geringer Fertigungstiefe wurde über die Jahre immer mehr nach außen zu den Zulieferern verlagert, die wiederum unterlagen einem ständigen Druck zur Konzentration und letztlich zum Zusammenschluß, so daß für viele Bauteile letztlich nur noch ein Lieferant am Markt ist. Es ist doch kein Zufall, daß die Autos sich in der Bedienung immer ähnlicher werden, es sei denn, man läßt einen wie Chris Bangle ans Werk, der dann eine 7-er BMW-Serie entwirft, die den Fahrer von der Bedienung ausschließen will. Ich halte diesen Konzentrationsprozess für sehr bedenklich, denn das Ergebnis kann durchaus sein, daß zum Schluß ein Monopolist übrig bleibt, der Preise und Leistungen diktiert. Axel

TomChan

Danke