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[Ralf_2+2]

Hallo zusammen,

ich restauriere momentan einen Jaguar S2 2+2. Das Fahrzeug wurde mit Kunststoff gestrahlt,
alle Schweissarbeiten und die Verzinnung der Beulen sind abgeschlossen. Nun soll als erstes
der Unterboden und die Motorspritzwand lackiert werden.
Ein Freund meinte ich solle doch LKW Chassis Lack nehmen, der ist in allen RAL Tönen erhältlich,
hätte eine bessere Flexibilität und schützt dadurch besser gegen Steinschlag.
Welche Erfahrung hat das Forum damit?

Vorab schon mal Danke für die Antworten.

Gruß Ralf

[lebens]

Ralf,

auch mir wurde für die Unterbodenlackierung ein flexibler Autolack nahegelegt. Die Lackierwerkstatt hat mir den Farbton als Buntlack besorgt, weil der strapazierfähiger ist. Außerdem erscheint es wichtig, den Lack zu streichen und nicht zu sprühen, so erreicht man eine bessere Lackstärke.
Ein anderes Auto haben wir von der Unterseite allerdings mit dem normalen Autolack gespritzt, das hat bis dato auch prima gehalten.
So oder so ist wohl wichtig, daß man regelmäßig mal nachsieht und Steinschlagschäden dann beseitigt. Wenn das Auto eher selten und auf normalen Straßen bewegt wird dürften beide oben genannten Alternativen in Ordnung sein.
Wenn man besonders vorsichtig sein will ist vielleicht unter dem Lack eine Schicht überlackierbarer Steinschlagschutz empfehlenswert (wie ihn viele moderne Autos an den Schwellern und Frontschürzen haben)
Gruß
Stefan Lebens

[Berti_64]

Hallo Ralf und Stefan,
LKW-Lack ist nicht besser wie der Lack für den PKW, er ist nämlich schlechter. Nicht was den Rostschutz angeht, sondern was die Hochglanzfähigkeit und die Pigmentierung betrifft ist LKW-Lack schlechter. Es kommt nun mal nicht so auf Glanz und Farbtongeneuigkeit beim LKW an. Vor allem, wenn man den Motorraum auslackieren möchte, sollte man natürlich den gleichen Farbton wählen wie für die Außenkarosse (nur bei tiefschwarz ist es egal) oder man muß den Wagen eben in einem nichtoriginal Farbton lackieren. Die Farbe auf den Unterboden zu streichen, ist einerseits ok, aber es nun besonders gut zu meinen und sie nun sehr dick aufzutragen, hat hingegen große Nachteile. Da bei einer höheren Lackschicht auch die Anhangskräfte höher werden, neigt der Lack dann zu schnellem Absplittern. Kunstharzlacke trocknen länger und bleiben dadurch zwar länger elastisch, aber die Widerstandskraft ist nicht so hoch wie bei einem Zweikomponentensystem. Ich würde empfehlen, den Unterboden nach dem kompletten Entrosten mit einer Zweikomponenten Grundierung zu lackieren, danach alle Fugen mit Sickaflex oder Carlofon Karosseriedichtmasse zu versiegeln. Anschließend die Fugen nochmals grundieren und dann mit Decklack zulackieren. Nach Fertifstellung des Fahrzeugs würde ich den Unterboden mit Wachsunterbodenschutz (recht dünn und honigfarbend und gutriechend) zu behandeln. Denn bei Beschädigungen läßt dieser sich gut entfernen und die beschädigte Stelle sich gut ausbessern.
Schöne Grüße
Olaf.
P.S.: Ich bin eigentlich Autolackierer und hatte schon mehrere Oldies in meinen Händen.

[Ralf_2+2]

Hallo Olaf,
hallo Stefan,
erstmal ein gutes neues Jahr, und vielen Dank für die Antworten.
Ich glaube ich habe den Lackierer meines Vertrauens gefunden, nach verschiedenen Gesprächen
und Besichtigungen meines Projekts JAG 2+2 habe ich mich (hoffentlich richtig) entschieden.

Der Unterboden wird mit Standox 2 K Grundierung grundiert, die Nähte abgedichtet
(mit Teroson Karosseriedichtung) und danach wieder grundiert und mit LKW Lack lackiert.
Die Farbechtheit ist mir am Unterboden egal, von Standox soll es einen neuen LKW Chassis Lack geben,
der soll besser sein als PKW Lack.
Der Motorraum wird herkömmlich mit PKW Lack lackiert.
Ich werde auch nicht streichen sondern nur den Unterboden selber spritzen, den Rest macht die Lackiererei.

Ob das alles so richtig ist, wer kann das schon vorher sagen?

Gruß

Ralf

[Norbert_John]

Hallo Ralf,
Deine Entscheidung war richtig,Bertis Empfehlungen kann ich nur Zustimmen!Auch die Versieglung nach dem Lackieren halte ich für das Sinnvollste.

[Meinolf]

Hallo Ralf,
als Abschlusslack für einen gut vorbereiteten Unterboden ( gereinigt, grundiert und versiegelt ) kann ich Bootslack nur wärmstens
empfehlen! Es gibt ihn seidenmatt und hochglänzend, als Einkomponenten und Zweikomponentenversion.
Der Einkomponentenlack ist, wenn man streicht und rollt, einfacher zu verarbeiten, da man sich beim lackieren mehr Zeit lassen
kann. Der Lack ist äusserst widerstandsfähig, Öl und Benzin machen ihm nichts aus und Salz kann er sowiso vertragen.
Man bekommt den Lack am besten in Geschäften für Bootszubehör ( bitte nichts aus dem Baumarkt verwenden! ).
Beim hochglänzenden Bootslack hat man zusätzlich noch einen gewissen selbstreinigenden Effekt!

Viele Grüsse
Meinolf