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XJS + XJ-S  >>  Hohlraumversiegelung ja oder nein?
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Autor weitere Bemerkungen
Chillaxer
registrierter Benutzer
Lindlar



Verfasst am: Sa 08 Mai, 2021 11:13    Titel: Hohlraumversiegelung ja oder nein?  

Hallo zusammen,

mein vor kurzem gekaufes XJS Cabrio von 1995 ist in einem außerordentlich guten Zustand. Von unten betrachtet ist noch nicht einmal Flugrost zu sehen. Die Fahrzeughistorie lässt sich genau nachvollziehen, so dass ich sicher bin, dass der Wagen noch nie Schnee gesehen hat und Regen kaum oder gar nicht.
Schnee wird er auch bei mir nicht sehen und Regen, wenn möglich, ebenfalls nicht.
Toni König, der als Jaguar-Experte im Kölner Raum gilt, hat mir trotzdem eine Hohlraumversiegelung nahe gelegt.
Preis: 1.000 Euro.
Lohnt sich die Investition?
Wie habt ihr es mit euren XJS gemacht?
Und gleich noch eine Frage: Wie sieht es mit dem Schutz der Radkästen aus? Vor ein paar Tagen überfuhr ich Split und es klang, als würde der Split in den Rakästen auf nacktes Metall treffen. Wie sieht der Schutz da vom Werk aus? Sollte ich da tätig werden?

Für Ratschläge und Tipps schon einmal Dank im Voraus.

Gruß
Stefan
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OldAndi
registrierter Benutzer
Im Lande



Verfasst am: Sa 08 Mai, 2021 12:57    Titel:  

Ich habe meinen, ab Werk mitgegebenen UBS, mit Fluidfilm wieder plastiniert . Das KFZ zuvor sorgsam mit Malerfolie abgeklebt ,auch die Räder. Dann den ganzen UB und Hohlräume ,wo man mit Lanze und Sprühen hinkam , mit Fluid Film eingesprüht. Gummis sollte man aussparen . Ebenso die Radkästen ,Radhauskanten etc. einsprühen. Fluidfilm ist ein tolles Zeug was auch später wunderbar weiterkriecht . Ich würde meinen UB, nie mit zusätzlicher schwarzer Pampe vollkleistern . Das professionelle und fachlich richtige Fluten der Hohlräume ,wie Schweller uvm. mit gutem Wachs , ist durchaus empfehlenswert . Auch wenn das Auto keinen Regen sieht .
Und ob das 1000€ Kosten muss ? Naja...
Andi
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Peter-XJS
registrierter Benutzer
Münster + Osnabrück



Verfasst am: Sa 08 Mai, 2021 18:03    Titel:  

Hallo Stefan,

die Facelift-XJS waren ab 5.93 zu 60% galvanisch verzinkt, die sind somit ohnehin bestenes gegen Rost usw. geschützt. Hohlraumversiegelung könnte man zusätzlich noch machen, wenn man sowieso einiges im Innnenraum entfernen muss, ansonsten trägt das eher zu einem guten Gefühl bei.

Gruss

Peter
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XJ12_Fahrer
registrierter Benutzer
Bad Homburg



Verfasst am: Sa 08 Mai, 2021 19:55    Titel:  

Hallo Stefan.

Die Korrosion startet bereits bei Kondensation in den Hohlräumen, also Schwankungen der Luftfeuchtigkeit und Temperatur, unabhängig davon ob das Auto im Regen gefahren wird oder nicht. Gerade diese Hohlräume können technisch ab Werk nicht durch ausreichende Lackschichten geschützt werden.
Schon ein Parkplatz in einer Garage, in die täglich Fahrzeuge ein und ausfahren reicht aus, den Prozess nachhaltig in Gang zu setzen.
Bei der Karosseriefertigung wird nicht die fertige Karossiere verzinkt, sondern das verzinkte Blech für die Einzelteile kommt von der Rolle wird geschnitten und umgeformt. Dabei entstehen zwangsläufig offene Schnittkanten und Risse in der Zinkschicht. Ein fertige Karosserie ist zudem niemals vollständig stabil, die Bleche reiben an den Überlappungen, was früher oder später zu Korrosion führt. Einfach mal in den Audio Foren nach Korrosion am Scheibenrahmen suchen.

Mit anderen Worten: Eine Verzinkung führt auch nur zu einer Verzögerung des Korrosionsbeginns und kann den Rost nicht dauerhaft und vollständig verhindern.

Ob der veranschlagte Preis gerechtfertigt ist, ist ohne den Umfang der behandelten Hohlräume zu kennen, allerdings wie Kaffeesatzlesen. Werden alle relevanten Stellen nach Plan konserviert, was ich bei dieser Werkstatt unterstelle, geht der Preis sicher in Ordnung.

Meine Jaguar sind komplett konserviert, allerdings habe ich das selbst nach Dinitrol Plan gemacht. Daher bin ich sicher, dass alle relevanten Stellen auch wirklich bearbeitet wurden.

Beste Grüße

Andreas
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OldAndi
registrierter Benutzer
Im Lande



Verfasst am: Sa 08 Mai, 2021 20:21    Titel:  

Meine Jaguar sind komplett konserviert, allerdings habe ich das selbst nach Dinitrol Plan gemacht.

Andreas könntest du das für uns etwas genauer schildern ? Bohrungen gesetzt , mit späteren Stopfen ? Hast du ggf. eine Publikation /Fotos davon ?

Danke Dir .

Andi
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Peter-XJS
registrierter Benutzer
Münster + Osnabrück



Verfasst am: Sa 08 Mai, 2021 21:39    Titel:  

Meine Jaguar sind komplett konserviert, allerdings habe ich das selbst nach Dinitrol Plan gemacht.



Das ist natürlich unschlagbar.

Dem gibbet nix hinzuzufügen ....WOW.




h-EMOJI-320x320.jpg

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Chillaxer
registrierter Benutzer
Lindlar



Verfasst am: So 09 Mai, 2021 7:01    Titel:  

Hallo zusammen,

Vielen Dank für die Antworten.

@Andreas: Deine Argumentation für eine Hohlraumversiegelung hat mich überzeugt, eine vornehmen zu lassen. Zum Selbermachen fehlen mir die Möglichkeiten. Ich werde Toni König fragen, ob er das nach Dinitrol-Plan macht.

Gruß
Stefan
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Klaus04
registrierter Benutzer
Fürstenfeldbruck



Verfasst am: So 09 Mai, 2021 7:48    Titel:  

Guten Morgen!

Überzeugende Argumente! Ich habe auch schon überlegt, ob ich es machen lasse. Meinem XJ-S werde ich nun auch eine Konservierung gönnen.

Hat jemand den Dinitrol-Plan oder einen adäquaten?

Grüße
Klaus
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cumberland
registrierter Benutzer
Norddeutschland



Verfasst am: So 09 Mai, 2021 7:51    Titel:  

Und bitte Fette für die Hohlräume verwenden (Fluidfilm, Mike Sanders) oder auch Öle (Dinol), aber keine Wachse. Wachs unterkriecht bestehenden Rost und Feuchtigkeit nicht und härtet irgendwann aus. Was bei Neuwagen gut funktioniert, kann bei Gebrauchtwagen mehr schaden als nützen.
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Peter-XJS
registrierter Benutzer
Münster + Osnabrück



Verfasst am: So 09 Mai, 2021 9:13    Titel:  

Moin,

dass alte Autos, die nicht besonders gut gegen Rost geschützt sind, hohlraumversiegelt werden sollten, ist keine neue Erkenntnis, sondern eine Selbstverständlichkeit.

Insofern sollte man alle XJ-S/XJS die bis Mai 1993 gebaut wurden, holhlraumversiegeln.

XJS danach sind mit gänzlich anderen Blechen entstanden, mehr als 100 Bleche wurden bei Jaguar für den XJS geändert und galvanisch erzinkt. Natürlich kann man auch solche Autos zusätzlich hohlraumversiegeln, ob das zwingend erforderlich ist, kann jeder für sich selbst entscheiden.

Gruss

Peter
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Verfasst am: Mo 10 Mai, 2021 21:04    Titel: Holraumersiegelung XJS  

Hallo an die Runde,

zur Sache möchte ich noch einige Informationen beisteuern.

Der XJS ist im Grunde ein grundsolide konstruiertes Auto und ab den Baujahren 88-89 gut gegen Rost geschützt. Die Facelift 1 und Facelift 2 sind durch teilverzinkte Bleche, verbesserten Korossionsschutz und zusätzliche konstruktive Veränderungen der Karosserie noch besser geschützt. Doch die wirklich kritischen Stellen sind unverändert vorhanden und blieben in den Beiträgen unerwähnt. Die möchte ich hier mal aufzeigen.

Die vor Facelift XJS sind in folgenden Bereichen für Korossion anfällig:

1. Die Frontschürze im Bereich der Verschraubung mit dem vorderen Querträger.
2. Der Querträger selbst.
3. Die vorderen Längsträger im Bereich der Vorderachse. Die Längsträger haben einige Durchbrüche die werksseitig mit Klebeband (Panzerband) abgedeckt und überlackiert sind. Ich habe ein 91er Convertible von Rechts- auf Linkslenkung umbgebaut und musste nahezu das komplette Auto demontieren. Dabei habe ich über der Vorderachse an den Längsträgern von innen verursachte Durchrostungen vorgefunden. Ist schwer zu erkennen und der TÜV sieht das auch nicht. Es war direkt vor den hinteren Selentelementen der Achsbefestigung. Ich denke mal, davon können nach wie vor alle XJS betroffen sein. Nach der Raparatur habe ich beide Längsträger komplett mit Korossionsschutz von Timemaxx geflutet.
4. Die Stehbleche rosten an den Schweißpunkten der Stoßdämpferverstärkungsbleche durch. Wenn an diesen Stellen Rostschäden vorhanden sind, kann man das im Motorraum erkennen, wenn man von der oberen Stoßdämpferaufnahme die Stehbleche nach unten überprüft. Vom Radhaus aus, kann man es nicht sehen. Die Stellen werden von dem eingeschweißten Verstärkungsbelche für die Stoßdämpferbefestigung verdeckt.
5. Das Abschlußblech des Kofferraumdeckels mit den Rückfahrscheinwerfern und dem Schloß. Von außen so gut wie nicht zu sehen. Wenn das Teil mal abgebaut wird, sieht man dann das Disaster.

Die folgenden Punkte betreffen auch die Faceliftmodelle

6. Der Scheibenrahmen rostet unter den Edelstahlverkleidungen und das Blech davor vom Wasserkasten bis zur A-Säule rostet, für den Besitzer unsichtbar, im Verborgenen. Der Rost erledigt seine Aufgabe unbemerkt unter dem Kotflügel. Um zu überprüfen, ob es dort rostet, muss man den Kotflügel abmontieren (Ist mein derzeitiger Wissensstand). Auch mit einem Endoskop kommt man nicht an diese Stelle. Das ist nach meiner Meinung die kritischste Stelle am XJS.
7. Bei den Convertibles sind noch zusätzlich die Befestigungspunkte der hinteren Längslenker betroffen. Die Autos werden ja sehr oft offen gefahren und bekommen auch mal Regen ab. Das Wasser sammelt sich dann innen an dem Befestigungspunkt und der Rost beginnt sein Werk. Wenn man dann mal die Selentbuchsen der Längslenker erneuern muss, kann man sehr leich die festgerosteten Schrauben abreisen bzw. mit den aufgblühten Gewindeüberständen das Gewinde zerstören. Wenn man die hinteren Seitenverkleidungen abschraubt und die hintere Sitzbank demontiert, kommt man an diese Stellen ganz gut ran und kann sie konservieren.
8. Die Handbremse an ihrem Montgepunkt am Innenschweller. Auch hier kann sich Feuchtigkeit sammeln und zu Korossion führen.

Alle anderen Bereiche des XJS sind aus meiner Sicht völlig unkritisch. Für den Rechst-/Linksumbau habe ich einen verunfallten 91er LeMans geschlachtet und in den Radhäusern, dem Bereich der A-Säule, in den Türen, Im Kofferraumdeckel sowie vorne in den vorderen Kotflügel werksseitigen Rostschutz mit einer gelben, wachsartigen Schutzbeschichtung vorgefunden. Eine Tür habe ich noch von diesem Auto. Alle behandelten Bereiche waren rostfrei und in neuwertigem Zustand.

Wenn es gewünscht wird, kann ich von fast allen beschriebenen Stellen passende Bilder zur Verfügung stellen.

Mein Fazit: Die XJS sind von Haus aus sehr gut gegen Rost geschützt und die üblichen Maßnahmen der Holraumversiegelung gehen bei diesem Auto ins Leere und sind überflüssig. Die wirklich kritischen Stellen sind ohne große Schrauberei unzugänglich. Die Längsträger und die von mir beschriebenen Stellen der Längslenkerbefestigung sowie die Handbremsbefestigung lohnen sich zu schützen. Das ist ohne großen Aufwand möglich. Die Überprüfung des Scheibenrahmens und des möglicherweise vorhanden Rostnestes unter den vorderen Kotflügel wird hohe Kosten verursachen und es ist durschaus möglich, dass man sich bei gut gepflegten XJS die Arbeit vergeblich macht und perfekte Substanz vorfindet. Je nach dem, wo und wie die Autos gefahren und gepflegt wurden. XJS aus England, die in Küstennähe ihren Standort hatten, sowie Autos von der Ostküste der USA sind wegen der stark salzhaltigen Atlantikluft stärker gefärdet als Innlandautos. Sollte jemand eine Möglichkeit kennen, die Stelle unter dem Kotflügel ohne großen Aufwand zu überprüfen, würde ich micht über einen entsprechenden Tip freuen.

Auf jeden Fall ist ein XJS um Welten besser gegen Rost geschützt als ein XJ40/XJ81/X300/X305/X308/XK8. Erst die Modelle danach waren und sind wieder besser geschützt. Eine negative Ausnahme ist im Fahrwerksbereich der F-Type.

Grüße Michael
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OldAndi
registrierter Benutzer
Im Lande



Verfasst am: Mo 10 Mai, 2021 21:31    Titel:  

Wenn es gewünscht wird, kann ich von fast allen beschriebenen Stellen passende Bilder zur Verfügung stellen.


Ein toller ,informativer Bericht Michael . Absolut . Mich würden die passenden Bilder sehr interessieren vom Vorfacelift. Das gute ist immer ,wenn man mal ein solches Auto sezieren kann und in Bereiche vorstößt die nie ein Mensch sieht. So kann man Schwachstellen finden und vor allem die Zusammenhänge der Technik und Aufbau der Karosserie erforschen. So ein Schlachtfest , würde ich gern mal analytisch begleiten.

Andi
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Peter-XJS
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Verfasst am: Di 11 Mai, 2021 9:11    Titel:  

Guten Morgen Michael,

deine Ausführungen/Erläuterungen/Erfahrungen usw. sind mit Abstand das Beste, das ich jemals über XJ-S/XJS gelesen habe.

Danke dafür, du bist offenbar ein wahrer XJS-Profi.

Ich habe es ausgedruckt und hoffe, du hast nichts dagegen.

Viele Grüsse

Peter
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XJ12_Fahrer
registrierter Benutzer
Bad Homburg



Verfasst am: Di 11 Mai, 2021 9:41    Titel:  

Die XJ-S rosten auch an der Naht zwischen Schweller, dem Seitenblech vor dem Hinterrad und an hinteren Radlauf, gern auch an der unteren Halterung des vorderen Kotflügels, hinter den Rückleuchten und den Hohlräumen der Durchführungen für die hinteren Stoßstangenhalterungen. Sofern der XJ-S über die Chromleisten am Schweller verfügt, rostet es ggf. an den Bohrungen der Kunststoffhalterungen, was sehr lange unentdeckt bleibt.

Die Chromleisten an der Frontscheibe lassen sich leicht demontieren, hier geht auch Ungemach von den Schrauben der Halterungen aus, was wegen der Größe der Abdeckung lange unbemerkt bleibt, Wenn dann die Abdeckung bei einer vorangegangenen Reparatur mit Silikon aufgeklebt wurde, kann das Wasser lange auf einer Stelle stehen ohne abzutrocknen.

Da es nach 30 Jahren wenige Ersthandautos gibt, ist ein Rückschluss zum Pflegezustand über die geographischen Region des Besitzers pauschal nicht möglich (Stichwort Ferienhaus oder Yacht am Meer).
Daher lieber nach Übernahme alle Stellen zur Sicherheit prüfen, sonst kann es später zu teuren Überraschungen kommen, deren Beseitigung ein vielfaches kostet.

Beste Grüße

Andreas
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OldAndi
registrierter Benutzer
Im Lande



Verfasst am: Di 11 Mai, 2021 16:29    Titel:  

Hallo Andreas ,

könntest du uns deinen Dinitrolplan wie o.a. von dir beschrieben zur Verfügung stellen ?

Andi
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Verfasst am: Di 11 Mai, 2021 21:23    Titel: Holraumersiegelung XJS  

Hallo Andreas,

ich habe mich in meinem Beitrag auf XJS und nich auf die XJ-S bezogen. Also auf die späten pre Facelift und die beiden Faceliftmodelle und ich wollte primär die gerne übersehenen und unbekannten Bereiche aufzeigen. Aber Du hast vollkommen recht, diese beiden Bereiche hätte ich erwähnen sollen.
Der Übergang vom Schweller zum hinteren Seitenteil ist ein Schwachstelle. Dort blüht der Rost allerdings nicht im Verborgenen sondern ist leicht zu erkennen. Wenn jemand seinen XJS im Schwellerbereich mit Holraumschutz versiegelen lässt und das hintere Radhaus mit Unterboden-/Rostschutz auspritzen lässt, ist zumindest dieser Bereich gut geschützt. Zudem stellt Rost in diesem Bereich für einen Karosseriebauer kein Problem dar.
Anders ist es mit den hinteren Radläufen. Die sind bei den vor Faceliftmodellen eine Problemzone. Damit muss man einfach leben. An dieser Stelle kann man keinen Rost verhindern. Die Radläufe sind doppelwandig verschweißte Bleche. Selbst wenn man die Radhäuser mit Rostschuzt ausspritzt, sind diese Stellen nicht geschützt. Selbst wenn man vom Kofferaum aus die Radhäuser mit Schutzwachs/Fett flutet, kommt an diese Stellen keinerlei Rostschuzt an. Selbst noch so kriechfähiges Material kommt dort an seine Grenzen. Auch die Radläufe liegen im Blickfeld des Besitzers und Rostschäden sind leicht zu erkennen und zu beheben.
Bei den Faceliftmodellen sind Rost hinter den Rückleuchten bzw. die Stoßstangenbefestigungen kein Thema mehr und selbst bei dem geschlachteten 91er LeMans waren diese Bereich vollkommen in Ordnung.

Nun noch einige Worte zu der Herkunft eines XJS. Ich stelle das mal den Forenlesern zur Beurteilung. Ein XJS der 30 Jahre in Miami dem Atlantikklima ausgesetzt war und ein XJS der 30 Jahre in Las Vegas gefahren wurde. Welcher der beiden XJS wird wohl weniger Rost aufweisen? Nicht umsonst lagern Airlines ihre ausgemusterten Flugzeuge in trockenem Wüstenklima. Bei diesen klimatischen Unterschieden spielt die Pflege keine Rolle. Wenn ein XJS in Miami mehrmals die Woche gewaschen wird und alle Inspektionen bekommt, wird er dennoch mehr Korossionschäden als der Nevada XJS aufweisen. Salzluft kommt überall im Auto hin und verrichtet sein zerstörerisches Werk. Speziell bei Autos aus USA kann die Herkunft meistens ganz gut eruiert werden. Soweit mir bekannt ist, kann man gegen eine Gebühr einen Report über das Objekt seiner Begierde bekommen. Zudem gibt es Vermittler, die das Auto vor Ort begutachten und alle relevanten Daten in einem Gutachten sammeln und dem Interessenten zur Verfügung stellen. Kostet natürlich alles Geld. Ist aber immer biliger als unbesehen einen Schrotthaufen zu kaufen.

Dann wurde noch geschrieben, dass der Abbau der Edelstahlverblendungen (Sind keine Chromteile) der Frontscheibe einfach sei. Dem möchte ich widersprechen. Um die Edelstahlverblendungen zu demontieren muss man zuerst die Gummidichtung zwischen Scheibe und Edelstahlverblendungen enternen. Dann kann mann mit der oberen Leiste anfangen, die abzuschrauben. Danach kommt man an die Schrauben der A-Säulenleisten und erst, wenn die ab sind kann man die untere Leiste entfernen. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, muss dazu vorher noch das Lüftungsgitter abgebaut werden. Bei den vor Faceliftmodellen hängt da noch der Scheibenwischermotor mit der kompletten Mechanik dran. Bei der Demontage der Edelstahlverblendungen muss man peinlichst darauf achten, die nicht im geringsten zu beschädigen bzw. zu verbiegen. Verbogene Edelstahlbeschläge lassen sich nicht mehr richten und müssen durch Neuteile ersetzt werden. Einige der Edelstahlteile sind inzwischen nicht mehr lieferbar. Ich weiß nicht, ob man das als "einfach" bezeichnen. kann. Wenn ich da falsch liege, berichtigt mich bitte.

Für OldAndi habe ich zwei Bilder des Längsträgers hochgeladen. Das eine zeigt den Korossionschaden und das zweite zeigt den geöffneten Längsträger wo wir schon die defekten Bereiche herausgeschnitten haben. Auf diesem Foto ist noch sehr gut der vom Werk eingebrachte Korossionsschuzt zu erkennen. Hat leider in diesem Fall nichts geholfen. War an den falschen Stellen aufgebracht

Jetzt ist mir noch eine ganz fiese Stelle eingefallen. Die Vorderachse. Davon können alle XJ6/XJ12 der Serie I bis III sowie sämtliche XJS betroffen sein. Das hochgeladene Bild zeigt die obere Federaufnahme der Vorderachse von dem 91er LInks-/Rechstumbau. Ich wollte nur die verrotteten Gummibuchsen erneuern. Nach der Demontage konnte ich den kompleten Achskörper in den Schrott werfen und habe einen neuen Achskörper kaufen müssen. Dieser XJS war angeblich ein Lady Driver der über 10 Jahre von der Dame in Cannes gefahren wurde (Salzluft) und dann zurück nach England bis zu unserem Kauf gefahren wurde. Der XJS war top gepflegt, lief einwandfrei, sämtliche Helferlein funktionierten und das Auto machte einen hervorragenden Eindruck. So kann man sich irren. Selbst wenn man sich gut auskennt und das Auto wirklich ausgiebig begutachtet hat. Das sind einfach Stellen, die man ohne Demontage nicht erkennen kann. Ist wie bei einem Atomkraftwerk - es verbleibt immer ein Restrisiko.

Gürß Michael




P7150016.jpg

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xj cabrio 003.jpg

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P7150011.jpg

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Peter-XJS
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Münster + Osnabrück



Verfasst am: Di 11 Mai, 2021 21:48    Titel:  

Hallo,

das kann ich bestätigen, mein 94er XJS-Coupé habe ich 2014 gekauft als es offensichtlich in sehr schlechtem Zustand war. Es lief viele Jahre in Miami-Beach (Collins-Ave), also sehr hohe Luftfeuchtigkeit und Salz von 2 Seiten wenn man so will.

Das Auto wurde hier komplett restauriert, Schweissarbeiten an der Windschutzscheibe, Heckscheibe und am Kardantunnel waren erforderlich. Achsteile (HA) teilweise komplett erneuert, Getriebehalterung fehlte, Differential war hin. Insgesamt hatte das Auto 138 tmls gelaufen (Carfax/Tacho).

Zuvor war der Wagen in Michigan, Wisconsin, Georgia, California, Kentucky und zum Schluss in Florida.

Inzwischen ist das Auto wieder sehr schön und macht viel Spass. Der Motor läuft sehr gut, qualt allerdings manchmal beim Starten, hat aber Kraft ohne Ende und das Getriebe schaltet tatsächlich butterweich. Ersatzmotor (AJ6) und Getriebe habe ich damals vorsorglich gekauft aber bislang nicht gebraucht.

Hier isses.....

Gruss

Peter

Übrigens, mein 94er Convertible war nachweislich 20 Jahre in Palm Beach, Florida, hat 75 tmls gelaufen und ist in sehr gutem Zustand. Der Bereich ist ähnlich wie Miami-Beach, Atlantic-Küste und auch Wasser von 2 Seiten. Der Lack war zwar verkratzt und Teile der Vordersitze steinhart. Der Lack wurde hier erneuert, Teile der Sitze auch. Ansonsten keinerlei Rost, soweit man sehen konnte ......und auch dieses Auto war demontiert und wurde genau begutachtet.

Man kann insofern nicht generell behaupten, das Wassernähe ein Auto in jedem Fall ruiniert.

Bei einem Auto aus Las Vegas wäre wahrscheinlich das Armarturenbrett usw. gerissen und das Leder ohnehin.

Es gehört m.M. immer eine grosse Portion Glück dazu, ein gutes Auto zu erwischen.




20200519_144305_Easy-Resize.com.jpg

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20200410_173517_Easy-Resize.com.jpg

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OldAndi
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Verfasst am: Mi 12 Mai, 2021 10:21    Titel:  

@ Michael ,

danke Dir für die Fotos . Mal sehr spannend ,diese Bereiche so zu sehen .

Andi
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Sally
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72636 Frickenhausen



Verfasst am: Mi 12 Mai, 2021 20:29    Titel: @Peter-XJS  

Die Bilder von deinen schönen "Katzen" finde ich große Klasse.
Nächtliche Grüße aus Nürtingen




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Peter-XJS
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Verfasst am: Do 13 Mai, 2021 7:43    Titel:  

Moin Sally, danke für die Blumen.

Güldene Jags finde ich super.

Gruss

Peter




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werneranja
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Bremen



Verfasst am: Do 13 Mai, 2021 11:18    Titel:  

oh Mann,

drei anbeißwerte Frauen, eine schöner als die andere, auf einem güldenen JAGUAR !!!
wo - zum Teufel - holst Du immer solche Fotos her? wenn das man gut geht !!! Und alles an Vadderdag / (P) Himmelfahrt ... dat ick dat noch beleven draf

lg werner
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Lindlar



Verfasst am: Do 13 Mai, 2021 12:04    Titel:  

Hallo Michael,

Deine detaillierte Auflistung der Schwachstellen des XJS mit der Schlussfolgerung, dass eine Hohlraumversiegelung diese Schwachpunkte nicht erreicht, hat meine Entscheidung, eine Hohlraumversiegelung vornehmen zu lassen, ins Wanken gebracht.
Ich werde deine Auflistung ausdrucken und mit dem Jaguar-Experten, der die Hohlraumversiegelung machen soll, besprechen. Vielleicht investiere ich eher in den Schutz der von dir beschriebenen Schwachstellen als in eine Hohlraumversiegelung.

Danke noch einmal an alle für eure Posts

Gruß
Stefan
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OldAndi
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Im Lande



Verfasst am: Do 13 Mai, 2021 12:11    Titel:  

Ich werde deine Auflistung ausdrucken und mit dem Jaguar-Experten, der die Hohlraumversiegelung machen soll, besprechen.

Da ist ein sehr guter Ansatz . Auf deren Ergebnis ich gespannt bin. Vielleicht gibt es dafür ja auch eine Lösung vom Profi.

Andi
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Peter-XJS
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Münster + Osnabrück



Verfasst am: Do 13 Mai, 2021 12:26    Titel:  

!!! Und alles an Vadderdag / (P) Himmelfahrt ... dat ick dat noch beleven draf

lg werner


Moin Werner, bist du schon mit nem Bollerwagen unterwegs?

Gruss nach Bremen

Peter
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XJ12_Fahrer
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Bad Homburg



Verfasst am: Do 13 Mai, 2021 19:23    Titel:  

Hallo Michael,

nein, die seitlichen Scheibenverblendungen lassen sich ganz leicht entfernen. Sie sind auf der einen Seite nur mit zwei Blindnieten im Türrahmen befestigt, die andere Seite steckt unter dem Scheibengummi. Ggf. wurde auf der Wulst der A-Säule noch etwas Karossiere Kleber aufgetragen, der lässt sich mit einer Heißluftpistole sehr leicht aufweichen.
Die Verkleidung unter der Scheibe ist verschraubt, diese Schrauben kommen zu Vorschein, sobald die seitlichen Verkleidungen demontiert sind. Leider sind gerade diese Schrauben der Quell der Freude, da sie bei der Montage im Werk nicht konserviert wurden und der Lack beim Eindrehen direkt weggeplatzt ist.

Ich habe gerade noch das Video mit der Erklärung zur Demontage in Youtube gefunden: https://www.youtube.com/watch?v=A_cj-On6svc
Hier wird auch sehr schön erklärt, warum es unter der Verkleidung rostet.

Ich hatte bereits die Empfehlung zur Konservierung des Scheibenrahmens abgegeben, siehe den Post https://www.jaguar-forum.de/forum/viewtopic.php?t=19252

Beste Grüße

Andreas
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