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XJ Serie 1 bis 3  >>  Erfahrungsaustausch über Automatikgetriebe Borg & Warner Modell 66 - verbaut im 86er XJ6
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Autor weitere Bemerkungen
nbgbholl
registrierter Benutzer
Roth



Verfasst am: So 25 Jun, 2023 11:19    Titel: Erfahrungsaustausch über Automatikgetriebe Borg & Warner Modell 66 - verbaut im 86er XJ6  

Ein freundliches "Hallo" an die Liebhaber der distinguierten Fortbewegung,

zunächst eine kurze Vorstellung meiner Person: Ich bin 64 Jahre alt, männlich, geschieden und allein lebend in der Metropolregion Nürnberg. Aus dem Berufsleben habe ich mich verabschiedet und fröne meiner Leidenschaft - dem Cruisen durch die fränkische Landschaft mit meinem treuen Wegbegleiter 1986 Jaguar XJ6 Series 3 4.2 Litre Sovereign.

Das Fahrzeug habe ich übernommen von einem Forumsmitglied, der das Fahrzeug selbst aus der Schweiz eingeführt hat. Bis heute bin ich toi toi toi von den typischen Lucasschen Scherzen verschont geblieben - elektrisch funktioniert alles seit dem Kauf.

Mit dem Motorlauf hadere ich bis heute - ich wollte eigentlich immer den 12-Zylinder, habe mich aber aus finanziellen Vernunftgründen doch für den brummigen 6-Zylinder-Langhuber entschieden. Den rede ich mir selber bei jeder Ausfahrt schön, weil auch er ohne jede Mätzchen zuverlässig läuft. Dummerweise bin ich letztes Jahr für einen Tag einen DDS gefahren, seitdem habe ich immer einen Blick auf mobile ...

Nun zu meinem eigentlichen Anliegen - ich suche einen Erfahrungsaustausch mit anderen XJ6-Fahrern, die auch das Automatikgetriebe Borg & Warner Modell 66 verbaut haben. Ich fahre seit 40 Jahren Automatikautos der Marken Chevrolet, Ford, BMW, Mercedes und Jaguar. Dabei liebe ich die unmerklich sanften Schaltvorgänge der Drehmomentwandler.

Mein XJ6 dagegen kloppt die Gänge ziemlich schroff rein, macht dabei keine Geräusche, schaltet zum richtigen Zeitpunkt - rauf wie runter -, hat eine saubere rote Ölfarbe, riecht nicht verbrannt oder nach Benzin. Bei starkem Beschleunigen sind die Schaltrucke ausgeprägter, bei sanfter Beschleunigung flutschen die Übergänge etwas ruhiger.
Bitte nicht falsch verstehen, das Getriebe macht eigentlich alles richtig - nur eben ziemlich schroff im Vergleich zu anderen Automaten - alt wie modern. Dasselbe Phänomen der ruppigen Schaltvorgänge hatte ich auch bei meinem 67er Mustang und 3 x dürft ihr raten, welche Automatik da verbaut war: Richtig, eine Borg Warner.
Der Daimler Double Six dagegen hat eine GM-Automatik verbaut, die ich aus diversen Corvetten kenne und die schluckt zwar ziemlich viel Leistung, schaltet aber so sanft, wie ich mir das von einer drehmomentwandelnden Automatik wünsche.

Bevor ich jetzt meine Borg Warner Modell 66 zum Getriebespüler bringe und hinterher trotz Einwurf vieler Münzen kein besseres Ergebnis habe, wollte ich mich hier im Forum mal nach den Erfahrungen anderer XJ6-Enthusiasten bezüglich ihrer Eindrücke und Empfindungen erkundigen.

Ich verbleibe in der Hoffnung auf etliche Beiträge mit erwartungsvollen Grüßen, Bernd
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Celine
registrierter Benutzer




Verfasst am: So 25 Jun, 2023 11:45    Titel:  

Hi,
du hast eine PN
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dtsiadgh
Moderator
Köln



Verfasst am: Mo 26 Jun, 2023 10:46    Titel:  

Hallo Bernd,

ich fahre seit 2005 einen 86er XJ6 Sovereign Automatik, Erstauslieferung in der Schweiz.

Ich habe auch das BW66 verbaut. Öl mit Filter tausche ich rund alle 4-5 Jahre. Das Öl ist immer hellrot und riecht mineralisch, kein Abrieb in der Wanne oder am Magneten.

Bei kalter Witterung braucht das Getriebe erstmal rund 10km, bis es sanft schaltet, davor bemerkt man die Schaltvorgänge etwas stärker.

Ansonsten schaltet dieses alte 3-Gang-Gerät in meinen Augen sehr gut. Sanfte Gangwechsel, auch beim Runterschalten, guter Übergang und wenig Drehmomentverlust nach dem Schaltvorgang.

Dein Thema könnte mit einem zu geringen Ölstand zu tun haben. Misst Du auch bei laufendem Motor und warmen Getriebe?

Hatte letzten Herbst bei mir Öl und Filter gewechselt und nach der ersten Probefahrt zu wenig Öl drin. Folge: harte und teils deutlich verzögerte Gangwechsel. Rund 1 Liter fehlte, dann schaltete das Getriebe wieder gut.

Viele Grüße
Daniel
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nbgbholl
registrierter Benutzer
Roth



Verfasst am: Mo 26 Jun, 2023 15:53    Titel:  

Danke Daniel, für deine Einschätzung.

Den Füllstand der Ölmenge prüfe ich in den letzten Jahren tatsächlich bei laufendem Motor am Ende einer 50 Kilometer + langen Ausfahrt. Vor Jahren war der Stand mal zu niedrig, nach dem Auffüllen hat sich aber nur eine Placebo-Verbesserung ergeben.

Wie gesagt, das Getriebe schaltet zu aus meiner Sicht richtigen Zeitpunkten ohne Schlupf rauf und runter, reagiert auch auf Kickdown.
Bei meiner geringen Fahrleistung im Sommer müsste ich eigentlich nichts machen, nachdem ich jetzt aber schon zweimal gehört habe, dass die Schaltvorgänge verschliffener erfolgen können, werde ich mich wohl um eine Getriebespülung mit anschließendem ATF-Ölwechsel bemühen.

Das Problem daran dürfte sein, einen Fachbetrieb im Großraum Nürnberg zu finden, der den richtigen Adapter für dieses alte und seltene Getriebe hat ...

Gruß Bernd
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Aztec67
registrierter Benutzer
Bremen



Verfasst am: Di 27 Jun, 2023 8:05    Titel:  

Hallo,
man sollte den Öldruck im Getriebe während der Fahrt messen. Dazu hat das Getriebe an der Seite einen Prüfanschluss, der mit einer Schraube verschlossen ist. Dort kann man ein Manometer mit einem Verlängerungsschlauch anschließen. Das Manometer befestigt man dann am Aussenspiegel oder sonst irgendwo.
Im Werkstatthandbuch (entweder von BW oder von Jaguar) sind die richtigen Drücke genau aufgeführt, die so zwischen 4 und 6 bar liegen.
Wenn das Getriebe hart schaltet, könnte es an zu hohem Druck liegen.
Ich würde aber auch mal die Einstellung der beiden Getriebe Bremsbänder und des Kick-down Seilzugs überprüfen.
Ist alles im WHB beschrieben.

Gruß
Henning
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nbgbholl
registrierter Benutzer
Roth



Verfasst am: Di 27 Jun, 2023 13:21    Titel:  

Hallo Henning, vielen Dank für deinen Tipp.

Als Nichtschrauber habe ich tatsächlich noch kein Werkstatthandbuch. Werde ich mir doch anschaffen müssen - ist wohl selbst als Trockenschwimmer bei der Analyse hilfreich.

Kannst du mir noch etwas über deine Eindrücke über das Schaltverhalten deiner Automatik im XJ6 mitteilen?

Gruß Bernd
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Aztec67
registrierter Benutzer
Bremen



Verfasst am: Di 27 Jun, 2023 16:06    Titel:  

Meinen XJ6 Serie 1 restauriere ich gerade und bin noch nie damit gefahren. Vorher hatte ich einen XJ12 S3 und der hatte ein GM400 Automatikgetrieb, das wunderbar funktioniert hat.

Was ich geschreiben habe, ist das, was man so macht mit einem alten Automatikgetriebe, wenn es nicht mehr so richtig will. Normale Wartungsarbeiten.

Gruß
Henning
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radmar
Sponsor 2024
Baden / Schweiz



Verfasst am: So 22 Sep, 2024 18:43    Titel:  

Hallo Zusammen

habe genau das gleiche Model (S3 4.2.Jg 86) und mein BW 66 hat genau das gleiche ruppige Verhalten.
Interessanterweise wurde vor 500Km der Silent Block am Getriebeausgang und der vordere Simmering getauscht und dann war alles plötzlich butterweich.
Aber als ich mal schnell aus einer Kurve beschleunigt habe, hat ein Innenrad etwas durchgedreht und seither habe ich wieder alle beschriebenen Symptome:
- rupft von P in R und N in D
- manchmal kleiner Ruck von 1 in 2, weniger von 2 in 3
- Ruck beim Abbremsen in Stillstand von 3 in 2

Ansonsten schaltet das Getriebe wie es soll (also genau wie von Bernd beschrieben)

PS: habe mich unterdessen an die Macken des Getriebes gewoehnt (Gas wegnehmen vor Schaltpunkt, von Hand in 2 schalten) aber es nervt halt schon noch ...

Habe alles mögliche getestet:
- richtiges ATF
- korrektes ATF Niveau
- Stall speed bei 2000 Umin (also OK)
- Rauf und Runter Schaltpunkte stimmen perfekt
- Kickdown funktioniert einwandfrei in allen Gängen

Ich vermute es sind die Bremsbaender - die koennten eigentlich einfach eingestellt werden. Die Frage ist aber ob dies die Leosung ist und ob hier jemand Erfahrung hat ob man dies wirklich alleine (mit Hebebuehne) machen kann.

Gruss,
Radmar
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pfljag
registrierter Benutzer
München



Verfasst am: Mo 23 Sep, 2024 11:44    Titel:  

Hallo Bernd,
kann leider nicht mit BW66 Erfahrungen dienen aber meine DG Automatik im MK2 schaltet weich.

Grundsätzlich können harte Schaltvorgänge durch fehlerhafte Bremsbändereinstellung oder entsprechenden Verschleiß entstehen oder durch Verschmutzungen im Steuerblock die zu einen Druckerhöhung führen.

Eine gute Getriebespülung wäre das erste was ich investieren würde. Ich würde einen Betrieb wählen der nach der Tim Eckart Methode spült. Nur Ölwechsel wird nicht reichen.

Nicht in Nürnberg aber in noch fahrbarer Distanz:

Autotechnik Walter in Freising - macht auch alte BW Automatiken und ist halbwegs bezahlbar.
https://www.autotechnikwalter.de/
Sprich mal mit dem.

Ich hatte meinen DD6 (allerding GM400 Getriebe) dort zum Spülen und war sehr zufrieden.

Grüße
Peter
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radmar
Sponsor 2024
Baden / Schweiz



Verfasst am: Mo 23 Sep, 2024 15:04    Titel:  

Hallo Peter,

Danke fuer den Tipp mit der Getriebe Spülung, aber ich bezweifle dass dies die Lösung ist. Begründung:
Wagen hat erst 100TKm, das ATF ist glasklar und wurde die letzten 20Tkm 3x gewechselt (in der Hoffnung es ändert sich was), Getriebe Oel Filter wurde auch gewechselt (war sauber) und die Getriebe Oel Wanne wurde entfernt und die Sichtpruefung zeigte auch ein sauberes Getriebe Innere ohne Spuren von Ablagerungen oder Schmutz.
(Habe Getriebespuelungen erfolgreich bei diversen ZF Getrieben machen lassen, aber das waren modernere und heiklere Getriebe, die BW sind bessere LKW Getriebe ...)

Ich bin mir ziemlich sicher es sind die Bremsbaender die nach 40 Jahre eingestellt werden sollten. Ebenso der Effekt, dass wenn der Wagen aufgebockt ist, sich irgendwas im Getriebstrang 'entspannt' und das Getriebe wieder weich schaltet.

Von dem her nochmals folgende Fragen in die Runde (Frage 1 kann glaube ich jeder mit einem 6 Zylinder S3 beantworten, da diese die BW65/66 Automatik haben - GM400 ist nicht gefragt):

1) Ist es normal das es ein Ruck gibt bei P ins R oder N ins D und wie spürbar sind die anderen Schaltvorgaenge (oder sollte es Butterweich sein)?

2) Hat jemand die Bremsbaender mal selber eingestellt (nach Handbuch), wie war das Ergebnis und die Komplexität der Arbeit?
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radmar
Sponsor 2024
Baden / Schweiz



Verfasst am: Di 24 Sep, 2024 17:50    Titel:  

Nachtrag:
Da sowohl der Wagen von Bernd, wie auch meiner, die CH Auslieferung sind - haben wohl beide Wagen ein Kat und die doofe Auxilliary Airpump. Dies gab mir den Gedanken, dass wegen den Abgaswerten der Leerlauf zu hoch ist und es deshalb im Stand, beim Gang einlegen, stark ruckt.

1) Der Leerlauf ist in der Tat 50-100 Umin höher als bei den anderen nicht Kat Modellen. 850-900 ...
2) Habe heute mit grosser Mühe den Leerlauf auf 750 runtergeschraubt (diese doofe kleine Anschlagsschraube ...)

Ergebnis: Der Ruck von P in R und dann ins D ist in der Tat viel weicher, aber er ist noch immer da. Der Rest der Symptome ist der Gleiche .. also keine Verbesserung. Dafuer läuft der Motor nicht mehr ganz rund im Leerlauf ... (altes Thema). D.h. es muss noch eine andere Lösung geben .. von dem her zurück zu meinen 2 Fragen.
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Celine
registrierter Benutzer




Verfasst am: Di 24 Sep, 2024 19:43    Titel:  

Ich musste mich zwangsläufig mit genau diesem Getriebe beschäftigen.

1. Bremsbänder kann man alleine und auch ohne Bühne einstellen - dauert nicht lange.
2. Getriebe Spülung ist immer gut, wir dir aber nix bringen.
3. Nein, es darf absolut nichts zu keinem Zeitpunkt rucken o.ä. und läuft alles butterweich.
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dtsiadgh
Moderator
Köln



Verfasst am: Di 24 Sep, 2024 21:52    Titel:  

Hallo zusammen,

ich fahre ja auch einen 86er XJ6 mit 4,2 Litern Automatik, Kat, Erstauslieferung CH.

Schon vor 18 Jahren habe ich den ganzen Zusatzlufteinspritzungskram abgebaut und die Löcher im Kopf verschlossen. es bleibt natürlich noch immer bei den 181 PS durch die geringere Verdichtung der KAT-Versionen.

Meine Automatik ist soweit seit fast 20 Jahren in den Schaltvorgängen gleich. Rund 4 oder 5 Mal wurde ÖL, Filter und Wannnendichtung bisher gewechselt. Öl richt immer neuwertig, ist hell-rosa und es lässt sich kein Abrieb am Magneten in der Wanne feststellen.
Im kalten Zustand schaltet die Automatik deutlich härter, nach ca. 10 Kilometern wird alles geschmeidiger. Große Rucke von P auf R, N oder D gibt es nicht. Kickdown funktioniert einwandfrei.

Lediglich das Runterschalten vom 2. in den ersten Gang merkt man deutlich, das aber seit 20 Jahren. Getriebeaufhängung, Gummi und Feder sind neu.

Gruß
Daniel
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radmar
Sponsor 2024
Baden / Schweiz



Verfasst am: Mi 25 Sep, 2024 11:46    Titel:  

Hallo Celine & Daniel

Danke fuer den Input - es ist also klar, dass bei meinem Automat was nicht stimmt. Ich werde mich mal schlau machen wie genau (Schritt fuer Schritt und welche Werkzeuge) man die Bremsbaender einstellt. Ich weiss es gibt ne Oeffnung am Getriebetunnel Fahrerseite .. aber wie was wo wird aus dem Werkstatthandbuch nicht ganz klar.

Gruss,
Radmar

PS: auch ich habe die ganze Zusatzlufteinspritzung rausmontiert, aber die Leerlaufqualitaet hat sich leider nicht verbessert.
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